Vanek-Coach: "Ich will ihn nicht ändern"
Die zwei besten österreichischen Eishockey-Stürmer hören seit Montag auf dieselben Kommandos. Jack Capuano hat seit November 2010 bei den New York Islanders in der National Hockey League (NHL) sportlich das Sagen. Der 47-Jährige ist von einer schnellen Akklimatisierung seines neuen Torjägers Vanek überzeugt und mit der Entwicklung von Grabner zufrieden. In einer Linie werden die beiden ÖEHV-Teamstürmer wohl nicht einlaufen.
Was Capuano von Vanek erwartet, ist schnell erklärt. "Meine Erwartung ist, dass ich hier denselben Thomas Vanek sehe, den ich in Buffalo gesehen habe. Er ist ein sehr dynamischer Spieler, hochqualifiziert, hat sehr viel Ruhe an der Scheibe, macht offensiv sehr viele gute Dinge und ist defensiv solide. Ich will ihn nicht ändern. Er muss sich an unser System anpassen, aber sonst will ich, dass er der Thomas Vanek bleibt, der er bisher war", erklärte Capuano.
NHL-Spitze
Das kommt wenig überraschend, blickt man auf Vaneks Statistiken: Seit der Saison 2006/07 haben nur vier Spieler mehr Tore erzielt. Für die Buffalo Sabres hält er in diesen sieben Jahren bei 229 Treffern im Grunddurchgang und liegt damit nur hinter Alexander Owetschkin (329), Ilja Kowaltschuk (257), Jerome Iginla (248) und Dany Healtey (231).
Dass sich Vanek auch bei den Islanders schnell einfinden und mit John Tavares und Kyle Okposo eine starke erste Linie bilden wird, davon geht Capuano aus. "Wenn du zwei solche Elitespieler (Vanek und Tavares) hast, dann geht das schnell. Wichtig ist auch die Abstimmung mit Kyle, dass alle drei als Einheit spielen. Das hat schon im ersten Spiel ganz gut geklappt, sie hatten einige Chancen, sie halt nicht verwertet", erklärte der Cheftrainer.
Mit Matt Moulson haben die Islanders im Tausch mit Vanek einen guten und überaus beliebten Stürmer nach Buffalo geschickt. Capuano erkennt durchaus Parallelen, nicht nur, dass beide Spieler die Rückennummer 26 tragen. "Matt war ein loyaler Kämpfer, ein großartiger Familienmensch. Mit Thomas bringen wir wieder einen guten Typen und Familienmenschen herein. Man muss was hergeben, um etwas Gutes zu bekommen. Thomas ist ein bisschen anderer Spieler, er gibt dir ein bisschen mehr Ruhe an der Scheibe", analysierte der Coach.
Lob für Grabner
Capuano glaubt, dass Landsmann Grabner bei der Integration durchaus helfen kann. Auch sonst hält er viel auf seinen schnellsten Spieler. "Er war immer ein Spieler, der Partien entscheiden konnte. Er hat Weltklasse-Geschwindigkeit und ist ein sehr guter Penalty-Killer", hob er hervor. "Er ist in diese Saison mit vielen Punkten gestartet, mit der Sperre (zwei Spiele wegen unerlaubten Checks) aber ein bisschen zurückgeworfen worden. In den ersten Spielen nach seiner Rückkehr hatte er nicht den Erfolg, den er wollte. Jetzt kommt er zurück."
Der Coach ist aber nicht nur mit dieser Saison, sondern grundsätzlich mit der Entwicklung des Villachers zufrieden. "Michael hat sich verbessert und tut das weiter, damit er die Spielminuten bekommt, die er haben möchte", sagte Capuano. Der Weg dorthin führt über körperbetontes Spiel, stellte er klar. Da hat er einst zu wenig davon "in den Zweikämpfen gesehen und wenn die Chance auf den Puck 50:50 war. Jetzt macht er das."
Ein Aufrücken in die erste Linie an die Seite von Vanek und Tavares scheint aber nicht in seinem Plan auf. "Man weiß nicht, was passiert, aber jetzt bleiben die Linien einmal so. Ich schaue, dass die Linien ausbalanciert sind. Zudem spielt Thomas lieber auf der linken Seite und Michael auch", begründete Capuano.