Gold für Shiffrin in der WM-Kombination, ÖSV-Damen chancenlos
Von Christoph Geiler
Es war schon vor dem Rennen klar, dass die Medaillenchancen der Österreicherinnen in der Super-Kombination nicht allzu groß sein würden. Ramona Siebenhofer oder Franziska Gritsch hätten schon über sich hinauswachsen müssen, um gegen die starke Konkurrenz der Allrounderinnen (Shiffrin, Vlhova, Holdener, Gisin, Brignone) bestehen zu können.
Dass die ÖSV-Läuferinnen dann im Super-G aber dermaßen hinterher fuhren, ist doch enttäuschend. Für das heimische Quartett war bereits zur Halbzeit der Kombination die Medaillen außer Reichweite. Im Super-G schaffte es keine Österreicherin in die Top Ten, Ramona Siebenhofer war als 15. (+1,07) noch die beste der schwachen Kombiniererinnen.
"Für meine Verhältnisse war der Slalom okay. Aber für die Verhältnisse da herunter habe ich mich nicht schlecht geschlagen", sagte Siebenhofer, die nach dem Slalom mit gehörigem Rückstand auf die Siegerin Mikaela Shiffrin (+2,81) Fünfte wurde. "So was im Slalom habe ich noch nie trainiert. Es hat mich überrascht, dass ich so viele Plätze gut machen konnte. Ich hätte im Super-G eine bessere Leistung zeigen müssen, das ist momentan meine Schwachstelle".
Franziska Gritsch, die bei der letzten Kombination im Weltcup (2020 in Crans Montana) auf dem zweiten Rang gelandet war, riss im Super-G einen Rückstand von 1,38 Sekunden auf. Nach dem Slalom waren es 5,40 Sekunden Rückstand - Rang elf. "Man hat es gesehen, ich habe mir schwergetan. Das Einfahren war anders, ich habe mich schwer umstellen können. Ich muss das schnell abhakeln, ich werde die positiven Sachen mitnehmen", sagte Gritsch.
Klare Sache
Der Kampf um die Medaillen wurde nicht zum erwarteten Krimi. Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin gewann klar vor der Slowakin Petra Vlhova (+0,86 Sekunden) und der Schweizerin Michelle Gisin (+0,89). Ramona Siebenhofer wurde mit gehörigem Rückstand auf Shiffrin (+2,81) Fünfte.
"Am Ergebnis sieht man, die Topathleten beider Disziplinen sind vorne. Es gibt eine paar, die beides richtig gut können, Super-G und Slalom. Petra, Michelle, Wendy, da gibt es viele, die Gas geben. Ich wollte einen starken Lauf. Es war ein großartiger Tag, kalt, aber ein perfektes Cortina", sagte Shiffrin.
Vlhova war nicht unzufrieden mit dem zweiten Platz: "Ich glaube, ich habe Silber gewonnen, Mika ist perfekt gefahren. Mein Slalom war nicht so gut. Aber es ist Silber, damit bin ich sehr glücklich. Im Super-G war ich am Limit. Es war sehr eisig, die Kurssetzung war auch eigenartig."
1. |
Mikaela Shiffrin (USA) |
2:07,22 |
Min. |
1:22,17 |
45,05 |
2. |
Petra Vlhova (SVK) |
2:08,08 |
+0,86 |
1:22,51 |
45,57 |
3. |
Michelle Gisin (SUI) |
2:08,11 |
+0,89 |
1:22,37 |
45,74 |
4. |
Elena Curtoni (ITA) |
2:09,57 |
+2,35 |
1:22,12 |
47,45 |
5. |
Ramona Siebenhofer (AUT) |
2:10,03 |
+2,81 |
1:23,18 |
46,85 |
6. |
Marta Bassino (ITA) |
2:10,76 |
+3,54 |
1:23,01 |
47,75 |
7. |
Laura Gauche (FRA) |
2:10,86 |
+3,64 |
1:23,29 |
47,57 |
8. |
Ester Ledecka (CZE) |
2:11,34 |
+4,12 |
1:22,27 |
49,07 |
9. |
Ragnhild Mowinckel (NOR) |
2:12,15 |
+4,93 |
1:22,58 |
49,57 |
10. |
Marusa Ferk (SLO) |
2:12,26 |
+5,04 |
1:22,78 |
49,48 |
11. |
Franziska Gritsch (AUT) |
2:12,62 |
+5,40 |
1:23,49 |
49,13 |
12. |
Maryna Gasienica-Daniel (POL) |
2:13,03 |
+5,81 |
1:24,20 |
48,83 |
13. |
Katharina Huber (AUT) |
2:14,38 |
+7,16 |
1:26,08 |
48,30 |
14. |
Isabella Wright (USA) |
2:14,62 |
+7,40 |
1:23,44 |
51,18 |
15. |
Greta Small (AUS) |
2:16,17 |
+8,95 |
1:24,76 |
51,41 |
16. |
Elvedina Muzaferija (BIH) |
2:16,21 |
+8,99 |
1:24,80 |
51,41 |
Ausgeschieden im Super-G: Nadia Delago (ITA), Julia Pleschkowa (RUS), Breezy Johnson (USA), Noa Szollos (ISR)
Ausgeschieden im Slalom: Ariane Rädler (AUT), Meta Hrovat (SLO), Kajsa Vickhoff Lie (NOR), Estelle Alphand (SWE), AJ Hurt (USA), Valerie Grenier (CAN), Wendy Holdener (SUI), Marie-Michele Gagnon (CAN), Jasmina Suter (SUI), Francesca Baruzzi Farriol (ARG), Priska Nufer (SUI), Tifany Roux (FRA), Nevena Ignjatovic (SRB), Federica Brignone (ITA)