Sport/Wintersport

Ski-Star Max Franz: Erste Schwünge seit einem halben Jahr

Man möchte eigentlich meinen, dass Max Franz nichts so schnell aus der Spur bringen kann. Wer mit 140 km/h und mehr über die Abfahrtspisten rast, der muss auch aus einem besonderen Holz geschnitzt sein. Doch als der Kärntner nun am Mölltaler Gletscher erstmals seit fast einem halben Jahr wieder auf den Brettl'n stand, die ihm die Welt bedeuten, da war's mit der Coolness und der Selbstsicherheit nicht weit her. "Ich war nervös", gestand Max Franz, der sich vor den ersten Schwüngen immerzu die Frage stellte. "Funktioniert das?"

Max Franz hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Es war in der Abfahrt von Kitzbühel, als sich der 29-Jährige eine Verletzung mit langwierigen Folgen zugezogen hatte. Ohne gestürzt zu sein wohlgemerkt. Auf der ruppigen, unruhigen und pickelharten Streif hatte Franz im obersten Streckenteil einen Schlag erwischt und sich dabei tatsächlich das Fersenbein gebrochen. Der zweifache Saisonsieger verpasste dadurch nicht nur die Ski-WM in Åre, diese Verletzung verfolgte ihn noch das gesamte Frühjahr.

"Das war die lästigste Verletzung meiner Karriere", beklagte sich Max Franz vor wenigen Wochen im KURIER-Gespräch, als er mit seinen Abfahrerkollegen die Streif bergauf bezwang. Immer wieder machten ihm Schmerzen zu schaffen. "Bei längeren Autofahrten hat die Ferse sich gemeldet, beim Golfen musste ich nach vier, fünf Löchern schon aufhören.Das war auch mit der Motivation sehr schwer, weil ich immer wieder Rückschläge hatte."

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Verständlich, dass der Bronzemedaillengewinner der WM-Abfahrt von 2017, vor der Rückkehr auf den Schnee nervös und verunsichert war. Doch die beleidigte Ferse hielt der Belastung stand, wie Max Franz erfreut berichtetet. "Es war am Anfang schwierig, weil das Vertrauen nicht da war, aber nach den ersten schneidigen Schwüngen war's dann richtig lässig. Ich bin im Skischuh schmerzfrei und die Ferse macht keine Probleme."

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Nach dem bestandenen Härtetest sollte nun auch dem Trainingslager in Übersee nichts mehr im Wege stehen. Die österreichischen Speedspezialisten bereiten sich im Spätsommer in Chile auf den neuen Winter vor. "Das war auch mein Plan, dass ich bis Chile richtig fit bin."