2,65 Sek. Vorsprung: Wieder siegt Shiffrin überlegen
"Nach dem Aufwachen habe ich heute gedacht, dass das alles nur ein Traum war."
Mikaela Shiffrin war auch eine Nacht nach ihrem Slalomsieg in Aspen über sich selbst verwundert. 3,07 Sekunden hatte die Amerikanerin zwischen sich und die slowakische Zweitplatzierte Veronika Velez Zuzulova am Samstag gelegt und damit einen neuen Rekord für Damen-Weltcup-Slaloms aufgestellt. Es war Sonntagmorgen in den Bergen von Colorado, Mikaela Shiffrin vergewisserte sich, dass es eben doch kein Traum war – und nahm sich dann vor, "noch schneller zu fahren".
Gedacht, getan: War die 20-Jährige im ersten der beiden Torläufe von Aspen bei Halbzeit 1,38 Sekunden vorangelegen, waren es nun 1,69 Sekunden. Die Konkurrenz schüttelte Köpfe und zuckte mit den Schultern – und konzentrierte sich auf das Rennen der Irdischen.
Denn das kühne Ansinnen, mit der unglaublichen Mikaela Shiffrin mithalten zu wollen, das bezahlte Veronika Velez Zuzulova am Sonntag mit dem Ausfall im ersten Durchgang.
Rehabilitierung
"Man darf sich da nicht demoralisieren lassen", sprach Michaela Kirchgasser stellvertretend für alle im Feld, die nicht Mikaela Shiffrin heißen. Und der Salzburgerin ging der Plan, sich nach dem Ausfall am Samstag zu rehabilitieren, ebenso auf wie ihrer gleichfalls tags zuvor gescheiterten Kärntner Kollegin Carmen Thalmann – bei Halbzeit lagen die beiden auf den Plätzen neun beziehungsweise elf, und aufs Podest fehlte beiden nur rund eine Sekunde.
Am Ende wurde es Platz fünf für Thalmann und Platz sechs für Kirchgasser, damit kann man zufrieden sein – und darauf kann man aufbauen.
Und Mikaela Shiffrin?
Die gerade einmal 20-jährige Lokalmatadorin startete mit einem Fehler ins Finale – und siegte letztlich 2,65 Sekunden vor Frida Hansdotter und 2,90 vor Sarka Strachova.
Am Ziel ist sie auch nach ihrem fünften Slalom-Sieg en suite nicht: Zwar hat sie nun die Serie von Marlies Schild aus der Saison 2011/’12 erreicht. Der Damen-Rekord aber steht bei acht, und den hält die Kroatin Janica Kostelic seit der Saison 2000/’01. Im Slalom wäre dann das italienische Technik-Ass Alberto Tomba zu überholen (je neun Erfolge 1993/’94 und ’94/’95). Und noch wesentlich weiter ist Mikaela Shiffrin vom Besten der alpinen Ski-Geschichte entfernt: Der Schwede Ingemar Stenmark gewann 1978/’79 alle zehn Riesenslaloms des Winters und holte saisonübergreifend 14 Siege en suite.
2. Damen-Slalom in Aspen | ||
1. | Mikaela Shiffrin ( USA) | 1:40.18 |
2. | Frida Hansdotter (SWE) | + 02.65 |
3. | Sarka Strachova (CZE) | 2.90 |
4. | Erin Mielzynski (CAN) | 3.41 |
5. | Carmen Thalmann (AUT) | 3.64 |
6. | Michaela Kirchgasser (AUT) | 3.86 |
7. | Petra Vlhova ( SLK) | 3.98 |
8. | Nina Loeseth (NOR) | 4.01 |
9. | Charlotte Chable (SUI) | 4.02 |
10. | Resi Stiegler (USA) | 4.07 |
Anne-Sophie Barthet (FRA) | 4.07 | |
Weiter: | ||
17. | Katharina Huber (AUT) | 4.59 |
18. | Julia Grünwald (AUT) | 4.69 |
Out: | ||
Stephanie Brunner (AUT) | ||
Bernadette Schild (AUT) |