Sport/Wintersport

Schlierenzauer – simply the best

LE-GEN-DE. Irgendwie hat Gregor Schlierenzauer noch so seine Probleme mit dem Ehrentitel, den sie ihm am Sonntag in Harrachov gleich nach seinem 47. Weltcupsieg verpasst haben.

Legenden, das sind normalerweise Menschen mit grauem Haupthaar und Falten; Athleten, die auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken und die ihre beste Zeit bereits hinter sich haben. Aber eine Legende mit gerade einmal 23 Jahren? „Irgendwie klingt Legende für mich total alt“, sagt Gregor Schlierenzauer, der nun sogar schon bei 48 Weltcupsiegen hält und damit der alleinige König der Lüfte ist. „Aber lässig ist es trotzdem.“

Lässig. Das ist eine Untertreibung für die erfolgreiche Karriere des erfolgreichsten Skispringers der Geschichte.

Dieser Gregor Schlierenzauer zieht die Superlative nur so an. Phänomenal ist seine Siegesserie, genial, so sagen seine Trainer, sei sein Fluggefühl, und außergewöhnlich ist die Konstanz, mit der der 23-jährige Tiroler nun schon seit 2006 im Reich der Skispringer den Luftraum beherrscht. „Das macht mich auch am meisten stolz“, sagt Schlierenzauer. „Dass ich über so einen langen Zeitraum so konstant meine Leistungen bringe. Die letzten Jahre sind einfach gewaltig gelaufen.“

Rekord

Als der historische Moment und der lang ersehnte 47. Weltcupsieg endlich gekommen waren, da hatte Gregor Schlierenzauer kaum Zeit, diesen Flug in die Rekordbücher zu genießen. Denn die Adler mussten in Harrachov gestern eine stressige Doppelschicht einlegen und zwei Flugbewerbe auf der Riesenschanze austragen.

Und was macht dieser leidenschaftliche Rekordjäger aus dem Stubaital? Er nützt die einmalige Gelegenheit gleich für einen doppelten Weltrekord und feiert nur wenige Stunden nach Sieg Nummer 47 Triumph Nummer 48. Vor Schlierenzauer hatte noch kein anderer Skispringer an einem Tag zwei Bewerbe gewinnen können.

„Unglaublich, das sind jetzt wieder Meilensteine in meiner Karriere“, sagte Schlierenzauer, der nun bei insgesamt 152 Weltcupstarts bereits bei 48 Weltcupsiegen hält. Tendenz steigend. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die 50er-Marke fällt. „Ich habe schon noch einiges vor, keine Angst, die Ziele gehen mir nicht aus“, versichert Schlierenzauer, der nach seinem Doppelpack auf der tschechischen Flugschanze nun nur noch einen Katzensprung von seinem zweiten Weltcup-Gesamtsieg entfernt ist.

Im Sog des Tiroler Superstars gelang auch den Teamkollegen der Sprung unter die Top Ten: Die Formkurve von Wolfgang Loitzl (7./7.) und Martin Koch (9./10.) zeigt rechtzeitig vor der Weltmeisterschaft nach oben.