Sport/Wintersport

Warten auf das WM-Fieber

In zehn Minuten hab ich Zeit, ich muss nur noch schnell mit einem Skilehrer abrechnen", sagt Michael Tritscher. Der ehemalige Slalom-Spezialist leitet eine Skischule in Schladming und kann sich dieser Tage nicht über zu wenig Arbeit beklagen. "Rund um Weihnachten ist bei uns immer die Hölle los", sagt der 47-Jährige, der für Österreich bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992 Bronze geholt hat.

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Das WM-Fieber ist beim gebürtigen Schladminger 30 Tage vor Beginn des Ski-Spektakels (4. bis 17. Februar) noch nicht ausgebrochen: "Dafür hat die heimische Bevölkerung eigentlich noch keine Zeit. Auch ich bin von früh bis spät im Skischul-Büro", sagt Tritscher, der zwar in die Bewerbung um das Sportspektakel involviert war, sich aber bewusst nicht für das Organisationskomitee verpflichten hat lassen: "Das ist ein Fulltime-Job, nicht nur während der WM. Das geht sich mit dem Betrieb nicht aus, wenn du das anständig machen willst."

Rück- und Ausblick

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155.000 Tickets sind für die elf Titelkämpfe in der Obersteiermark bereits verkauft. "Die WM ist für die Region eine gute Sache. Die verbesserten Infrastrukturen und die zusätzlichen Hotelbetten bleiben uns ja auch in Zukunft", sagt Tritscher, der seine Rennskier vor 15 Jahren endgültig abgeschnallt hat.

Seit 1998 hat sich im Skisport einiges verändert. "Durch das neue Material ist die Fahrweise ganz anders geworden. Wir sind noch mit 2,03-Meter-Skiern gefahren, heute sind es 1,65 Meter", erinnert sich der dreifache Weltcupsieger, der sich aber zu keiner WM-Prognose hinreißen lassen will: "Wenn ich wüsste, ob Marcel Hirscher den Slalom gewinnt, würde ich keine Skischule leiten."

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