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Russland läuft gegen USA in ein Debakel

Eigentlich war NHL-Star Alexander Owetschkin mit Gold-Ambitionen kurzfristig zur Eishockey-WM in Skandinavien angereist. Nach einer historischen Schmach war das Turnier für die Russen aber schon im Viertelfinale vorbei.

Drei Tage nachdem er im letzten Gruppenspiel mit einem 8:4 den Abstieg Österreichs fixiert hatte, unterlag der Titelverteidiger am Donnerstag 3:8 (1:2,0:2,2:4) gegen die USA und kassierte dabei die höchste WM-Pleite seit 58 Jahren.

Acht Gegentore

Erst zum zweiten Mal in der Geschichte von WM und Olympia musste die "Sbornaja" acht Gegentore hinnehmen. "Ich habe alles versucht, aber wir haben einen Fehler nach dem anderen gemacht", meinte Owetschkin, der erst am Mittwoch in Helsinki gelandet war.

"Ich bereue es nicht, nach Finnland gekommen zu sein", ergänzte er. Mit einem Tor zum zwischenzeitlichen 2:4 und einem Assist konnte der 100-Millionen-Dollar-Stürmer von den Washington Capitals das Debakel nicht verhindern. "Zu viele Individualisten sind auch nicht gut", meinte Nationaltrainer Sinetula Biljaletdinow. "Eishockey ist ein Mannschaftsspiel - da helfen starke Einzelspieler nicht immer."

Schwarze Stunde für Russland

Nach dem Titel 2012 ist der Coach nun auch für eine der dunkelsten Stunden im russischen Eishockey verantwortlich. "Ein Albtraum wurde Wirklichkeit", schrieb das Online-Portal Sport Express.

1955 hatte die Sowjetunion zuletzt mit fünf Toren Unterschied verloren, bei der WM in Krefeld gegen Kanada (0:5). Fünf Jahre später ließen die Russen bei Olympia in Squaw Valley gegen Kanada (5:8) zum bis dato einzigen Mal acht Tore zu. In Helsinki trafen Owetschkin (42.), Alexander Switow (16.) und Alexander Pereschogin (44.). "Das ist natürlich eine Schande", fand Torwart Semjon Warlamow.

Brysgalow sorgt für Aufregung

Zum Sinnbild für die Blamage war Starttorhüter Ilja Brysgalow geworden, der nach den ersten vier Gegentoren aus dem Match genommen wurde und auf der Bank Platz nahm. In Russland hatte der Goalie der Philadelphia Flyers schon im Vorfeld für Wirbel gesorgt, weil er den Sowjetdiktator Josef Stalin gelobt hatte.

Das Internetportal Sowjetski Sport meinte zu den Aussagen des NHL-Stars und dessen Partie im Anschluss: "Ilja, es ist doch gut, dass wir nicht unter Stalin leben. Sonst wärst du morgen hinter dem Ural."