Eklat um Olympiasieger Mayer in Kitzbühel: So reagiert der ÖSV
Von Christoph Geiler
24 Stunden vor der ersten Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel war die Welt noch in Ordnung. Der dreifache Olympiasieger Matthias Mayer saß im Mannschaftshotel auf der Couch und scherzte mit den Journalisten: „Zu meiner aktiven Zeit waren noch nie so viele Leute an mir interessiert“, sagte der Kärntner, lächelte in die Runde und plauderte munter drauflos.
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Sechs Stunden später herrschte in Kitzbühel die helle Aufregung. Erst machten nur Gerüchte die Runde, später folgte die offizielle Bestätigung: Matthias Mayer wurde von der Polizei abgeführt. Über die Hintergründe gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen. Danach wurde bekannt, dass Mayer im Rahmen des „Niederösterreich-Empfang“ im Hotel Kitzhof unangenehm aufgefallen war. Er stellte sich auf einen Stuhl, begann zu grölen und musste von Securitys verwiesen werden.
"Gesundheitliche Probleme"
Kurz nach 18 Uhr gab es dann einen Stellungnahme des ÖSV zu den Geschehnissen um Mayer in Kitzbühel. In diesen heißt es:
"Wir mussten heute mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass Matthias Mayer seine gesundheitlichen Probleme, mit denen er schon seit längerer Zeit kämpft, noch nicht überwunden hat. Als Ski Austria Familie haben wir ihm gemeinsam mit allen Athleten, Kollegen und Partnern stets Halt gegeben. Wir wünschen Matthias alles Gute und hoffen, dass er möglichst bald zu seiner Leidenschaft dem Skisport wieder zurückkehren kann." Und: "Auch in Rücksprache mit seiner Familie bitten wir um Respekt und Verständnis, dass wir keine weitere Auskunft geben können."
Der ÖSV wolle sich "die Genesung genauestens ansehen" und den Kärntner weiterhin unterstützen. Das sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer dann am Freitag in Kitzbühel im ORF-TV-Interview. Man befinde sich im engen Austausch mit der Familie von Matthias und könne nach Rücksprache keine näheren Details veröffentlichen, meinte Scherer. Auch nicht über den derzeitigen Aufenthaltsort des Kärntners. "Matthias geht es gut, er befindet sich schon auf dem Weg der Besserung", sagte Scherer. "Er hat der österreichischen Skifamilie, der österreichischen Sportfamilie so viel gegeben, es ist auch unsere Verantwortung, einen so außergewöhnlichen Sportler auch nach der Karriere zu unterstützen. Wir werden dies weiterhin so beibehalten."
Fehlende Ruhe
Die Rolle als Superstar und dreifacher Olympiasieger hatte den 33-Jahrigen schon in seiner aktiven Karriere extrem zugesetzt. Auch jetzt als Privatier und Trainer findet er nicht die innere Ruhe. „Ich habe eine innere Leere verspürt“, hatte Mayer bereits nach dem Gewinn der dritten olympischen Goldmedaille in Peking verkündet und danach ein Karriere-Ende in den Raum gestellt.
Seinen Abschied verkündete er dann aus heiterem Himmel im Dezember 2022 nach Besichtigung der Bormio-Abfahrt. Schon damals schien diese Entscheidung eine spontane Aktion zu sein. Viele Trainer konnten diese nicht nachvollziehen. Am Donnerstag in Kitzbühel erklärte Mayer tatsächlich noch: „Manchmal denke ich schon darüber nach, wie es wäre, zu fahren.“
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