Neuer Ärger für Sotschi
Dramatische Korruptionsvorwürfe, massive Zuschauerbeschränkungen und Funktionärsfrust - die schlechten Nachrichten für die Olympia-Macher von Sotschi 2014 (7. bis 23. Februar) reißen nicht ab: 250 Tage vor der Eröffnungsfeier des russischen Wintermärchens stürzen die Organisatoren von einer Erklärungsnot in die andere. Die glanzvollen Versprechungen entpuppen sich zunehmend als heiße Luft. IOC-Präsident Jacques Rogge erklärte am Freitag in St. Petersburg trotzdem, er freue sich auf fantastische Spiele.
Weggelächelt
Das Ringe-Spektakel in der Schwarzmeer-Stadt wird auf jeden Fall als teuerstes Olympia-Projekt in die Geschichte eingehen. Allein die Sicherheitskosten sollen im Milliardenbereich liegen. "Die Behörden leisten ausgezeichnete Arbeit, um zu garantieren, dass wir sichere und ruhige Spiele erleben", sagte Organisationschef Dmitri Tschernyschenko. Wegen Sotschis Nähe zum früheren Kriegsgebiet Tschetschenien und zum unruhigen Dagestan will die russische Regierung nichts dem Zufall überlassen. Die ergriffenen Maßnahmen sorgten bei Spitzenfunktionären allerdings für großen Ärger.
Emotionslos
Bei den Olympia-Wettkämpfen in den Bergen haben die Organisatoren die anfangs versprochenen Zuschauerkapazitäten zweimal drastisch reduziert und am Ende mehr als halbiert. Begründet wurden die Schritte mit Transport- und Sicherheitsgründen. FIS-Präsident Gian Franco Kasper bestätigte die gewaltigen Kürzungen im alpinen und nordischen Bereich von jeweils 20.000 auf 7.000 Zuschauer. Nach mehreren Protesten müsse man sich damit einfach abfinden.
"Wir haben schriftlich Einspruch eingelegt, ohne Erfolg. Wir haben Sorge, dass bei unserer langen Bahnanlage diese Zuschauerzahl zu wenig ist und auch optisch schlecht aussieht", sagte Fendt.
Schlimmer noch: Wegen der Sicherheitsproblematik will Sotschi 2014 auch einen Zuschauerpass einführen. Demnach müssen sich sämtliche Karteninhaber noch einmal zusätzlich registrieren lassen, bevor sie in die Sportstätten dürfen. "Die Zuschauer werden es nicht leicht haben", befürchtete Kasper.