Sport/Wintersport/Olympia 2018

Kraft in Olympia-Quali auf Normalschanze Fünfter

Skispringer Stefan Kraft hat rechtzeitig den Dreh für die Olympiaschanze in Alpensia/Pyeongchang herausgefunden. Der Weltmeister landete in der Qualifikation von der Normalschanze bei 102,5 m und damit auf dem fünften Rang. Der Deutsche Andreas Wellinger setzte sich am Donnerstag vor den beiden Polen Kamil Stoch und Dawid Kubacki sowie seinem Landsmann Richard Freitag durch.

Alle vier Österreicher schafften die Qualifikation für den Bewerb am Samstag (ab 13.35 Uhr MEZ), Michael Hayböck als 26., Manuel Fettner als 27. und Gregor Schlierenzauer als 32. Der Japaner Noriaki Kasai (20.) avancierte zum Rekord-Teilnehmer bei Olympischen Winterspielen, der 45-jährige Japaner nimmt seine achten Spiele in Angriff. Auch der Finne Janne Ahonen (37.) wird in der Entscheidung mit dabei sein.

Kraft verließ den Zielraum mit einem breiten Grinser. "Die Sprünge heute haben sehr gut getan. Ich bin auch froh, dass ich die ganzen Trainings gemacht habe, jetzt glaube ich, schaut es ganz gut aus", sagte der 24-jährige Salzburger. Zu den ganz großen Favoriten zählt er sich trotzdem noch nicht. "Um eine Medaille will ich kämpfen, dafür bin ich da, das ist klar. Die Topfavoriten sind für mich trotzdem Wellinger, Stoch, Freitag. Sie springen konstant stark, ich habe jetzt zwei halbwegs gute Sprünge runtergebracht und bin mal happy und hoffe, dass es am Samstag so weitergeht."

Für ihn sei jeder Sprung wichtig gewesen, die Steigerung führte er auch darauf zurück, dass er im ersten Training noch müde gewesen sei. "Da war ich noch nicht ganz auf der Höhe. Da sieht man, wenn nicht alles zusammenpasst, läuft es nicht gleich so. Jetzt bin ich froh, jetzt habe ich es heraußen, es fühlt sich ganz gut an. Und ich bin jetzt nicht müder geworden, ich fühle mich jeden Tag besser in den Füßen und kräftiger, es passt."

"Noch ein bisserl zäh"

Locker gereicht hat es in der Quali auch für die weiteren Österreicher, wenn sie gegenüber dem Training aber doch etwas abfielen. "Mit dem Training gestern ist es sehr gut losgegangen, heute war es mit Probedurchgang und Quali nicht so gut. Das macht aber derweil nichts, zählen tut es übermorgen", erklärte Fettner und freute sich über die Windnetze. "Sonst würden wir im ganzen Leben nicht einen Sprung auf dieser Schanze zusammenbringen, weil rundherum pfeift es überall." Das Quäntchen Glück brauche man aber überall, ob ein bisserl mehr oder weniger sei egal.

Auch Hayböck ließ sich ob des verpatzten Qualisprungs nicht aus der Ruhe bringen, hatte ihn der Mittwoch mit den guten Trainingsleistungen doch sehr positiv gestimmt. "Da haben auf einmal viele Sachen zusammengepasst. Wenn nach einem Durchgang der Einser aufleuchtet, gibt einem das viel Selbstvertrauen. Es tut gut zu wissen, dass man es noch kann. Es ist zwar jetzt in der Quali ein bisserl danebengegangen, aber da mache ich mir keinen Kopf. Ich weiß genau was war, ich bin da weggehüpft, wo kein Schanzentisch mehr war, einfach viel zu spät", hatte er den Fehler gleich gespürt.

"Ich bin hier sehr viel gesprungen, im Training war es immer so ein Auf und Ab. Einer war ganz gut, sonst war es noch ein bisserl zäh", berichtete Schlierenzauer. "Ich habe das Rezept noch nicht ganz gefunden. Grundsätzlich ist es aber eine coole und lässige Schanze. Es ist ein bisschen windanfällig, man braucht sicher auch das nötige Glück. Schlussendlich muss aber der Sprung auch passen, das muss ich mir noch einmal im Video anschauen, was in der Quali weniger gut war als im Training am Vormittag." Man müsse jetzt einmal ein Hakerl machen, die Qualifikation sei erledigt, sagte er.