Sport/Wintersport

Nachtslalom: Rekordsieg von Kristoffersen, Dämpfer für Schwarz

Der Nachtslalom an der Planai bleibt eines der liebsten Rennen von Henrik Kristoffersen: Der Norweger gewann im 23. Schladminger Nightrace am Dienstagabend bereits zum vierten Mal. Marco Schwarz hatte nur elf Monate nach seinem Kreuzbandriss als Halbzeitführender die Chance auf seinen ersten Sieg in einem Weltcup-Slalom, schied aber im Finale aus.

So hatte der norwegische Gesamtweltcupführende das bessere Ende für sich, er distanzierte seinen französischen Rivalen Alexis Pinturault um 0,34 Sekunden. Dritter wurde der Schweizer Daniel Yule (0,83) vor Pinturaults Landsmann Clément Noël, der nach einem missratenen ersten Lauf mit Startnummer 1 im Finale noch mit Laufbestzeit auf den vierten Rang kam.

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Und einen handfesten Skandal gab es auch noch: Eine Frau im Badeanzug lief mit einem Transparent „Rest in Peace Kobe“ in den Händen über die Ziellinie – just als Alex Vinatzer seinen zweiten Lauf beenden wollte.

Neustart

„Heute fängt alles wieder bei null an“, sagte Daniel Yule mit Blick auf den feuchten Schnee, der vom Schladminger Himmel fiel. Drei der letzten vier Slaloms hatte der Schweizer gewonnen, zuletzt am Sonntag in Kitzbühel. „Aber heute sind die Verhältnisse ganz anders als zuletzt.“

Wie Recht der 26-Jährige hatte, das bewiesen der Seriensieger und seine Kollegen. Marco Schwarz, zuletzt in Kitzbühel Zweiter, hatte die Ehre, das Rennen mit Startnummer eins zu eröffnen, „das ist natürlich brutal cool, grad in Schladming, wenn mehr als 40.000 Leute kommen, um dich anzufeuern“. Und der Kärntner nutzte seine Chance mit der Fahrt zur Bestzeit.

Bei nicht einfachen Bedingungen entwickelte sich ein Startnummernrennen am Fuß der Planai. Schwarz vor Kristoffersen (Nummer 3) und Pinturault (2), so stand es zur Pause, und Yule hatte mit Nummer 7 schon seine liebe Mühe mit den kleinen Spuren, die sich in der Piste entwickelten. „Ich bin ein, zwei Mal mit den Skiern in den Spuren hängen geblieben“, sagte der Halbzeit-Vierte.

1. Henrik Kristoffersen (NOR)    1:42,37
 2. Alexis Pinturault (FRA)       1:42,71 +00,34
 3. Daniel Yule (SUI)             1:43,20 +00,83
 4. Clement Noel (FRA)            1:43,36 +00,99
 5. Simon Maurberger (ITA)        1:43,44 +01,07
 6. Alex Vinatzer (ITA)           1:43,49 +01,12
 7. Kristoffer Jakobsen (SWE)     1:43,57 +01,20
 8. David Ryding (GBR)            1:43,60 +01,23
 9. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:43,73 +01,36
  . Ramon Zenhäusern (SUI)        1:43,73 +01,36
11. Jonathan Nordbotten (NOR)     1:43,87 +01,50
12. Julien Lizeroux (FRA)         1:43,89 +01,52
13. Linus Straßer (GER)           1:44,07 +01,70
14. Victor Muffat-Jeandet (FRA)   1:44,08 +01,71
15. Michael Matt (AUT)            1:44,14 +01,77
  . Jean-Baptiste Grange (FRA)    1:44,14 +01,77
  . Alexander Choroschilow (RUS)  1:44,14 +01,77

Michael Matt bekam nach dem kurzzeitigen Höhenflug von Kitzbühel (Platz 6) gleich wieder den nächsten Dämpfer und reihte sich an 15. Stelle ein. „Es waren ein paar Passagen ganz okay, aber wo die Rhythmuswechsel waren, war es nicht mehr gut. Es passt einfach nicht.“

Und Manuel Feller rauft weiter mit Form und Position auf den Skiern, mehr als Platz 16 war am Dienstag nach seinem Bandscheibenvorfall nicht drinnen. Auch zwei zuletzt starke ÖSV-Talente hatten ihre liebe Müh’: Fabio Gstrein scheiterte im zweiten Lauf, Adrian Pertl schon im ersten. Routinier Marc Digruber fügte seiner schwierigen Saison einen Einfädler hinzu. Der 31-jährige Niederösterreicher hat nur die Plätze 19, 20 und 21 bislang vorzuweisen und wird wohl bald aus den Top 30 der Startliste fallen – am Dienstag hatte er noch Nummer 30.

Die nächste Station für die besten Torläufer der Welt ist am 8. Februar Chamonix. Dort ist dann der 500. Weltcup-Slalom zu absolvieren.