Sport/Wintersport

Max Franz schwer gestürzt

Der Skisport ist letzten Endes doch ein Monster. Er frisst seine Kinder, wieder und wieder reißen Bänder und bersten Knochen, und es gibt kaum einen Athleten, der noch nicht ärztliche Hilfe gebraucht hätte. Das Wo ist dem Monster relativ wurscht, das Wer auch, und so landete am Samstag mit Max Franz eben ein hochtalentierter 23-jähriger Kärntner im Spital von Vail im US-Bundesstaat Colorado.

Max Franz war mit Nummer 10 im Super-G von Beaver Creek unterwegs, er baute nach Zwischenbestzeit und 40 Sekunden auf der von ÖSV-Abfahrtstrainer Burkhard Schaffer knifflig ausgeflaggten Strecke einen kleinen Fahrfehler ein.

Die Folge: Franz raste durch ein Tor, verlor das Bewusstsein und krachte auf die Piste. Immerhin war er bald wieder in der Realität, doch die Reise ins Spital blieb ihm nicht erspart. Ergebnis: Schwere Abschürfungen im Gesicht, schwere Gehirnerschütterung, Max Franz blieb über Nacht zur Beobachtung im Spital.

Hannes Reichelt hatte es gut, er war zu diesem Zeitpunkt schon heil im Ziel; Hannes Reichelt hatte es schlecht, denn er musste den Sturz auf der Großbildleinwand verfolgen. In Führung war er zu diesem Zeitpunkt gelegen, am Ende wurde es der dritte Platz hinter dem erstaunlichen Italiener Matteo Marsaglia, 27, und Stockerlplatz-Abonnent Aksel Lund Svindal aus Norwegen.

Pechserie

Schon der erste Starter war brutal abgeworfen worden, doch der Deutsche Stephan Keppler kam anders als sein Landsmann Tobias Stechert tags zuvor (Verdacht auf den dritten Kreuzbandriss seiner Karriere) mit "ein paar blauen Flecken" und einem Cut über dem linken Auge davon.

Angesichts des Geschehens um seinen Teamkollegen Max Franz wurde auch Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher mulmig zumute. Ungewohntes Terrain, ungewohnte Disziplin, dass es nur der 33. Platz wurde, "Powidl. So schnell relativieren sich die Hundertstel. Unterwegs hab’ ich mich noch geärgert, dass ich nicht genug Gas gegeben hab’, aber das ist jetzt alles Powidl."Sonntag wird Hirscher vertrautes Terrain befahren: Ein Riesenslalom ist angesagt (17.45/20.45, live ORF eins, SF2, Eurosport), und den hat der Salzburger in Beaver Creek schon vor einem Jahr bestritten. Einmal am zweitbesten nach Ted Ligety – und einmal am besten. Vor Ligety, der gestern als Vierter seine Leistung von Lake Louise vor Wochenfrist bestätigte.

  Name Land Zeit
 1.  Matteo Marsaglia  (ITA)          1:14.68
 2.  Aksel Lund Svindal  (NOR)        +0.27
 3.  Hannes Reichelt  (AUT)           +0.70
 4.  Ted Ligety  (USA)                +0.74
 5.  Werner Heel  (ITA)               +0.88
 6.  Kjetil Jansrud  (NOR)            +0.90
 7.  Matthias Mayer  (AUT)            +0.99
 8.  Gauthier De Tessieres  (FRA)     +1.11
 9.  Thomas Mermillod Blondin  (FRA)  +1.19
10.  Jan Hudec  (CAN)                 +1.26
11.  Erik Guay  (CAN)                 +1.27
12.  Florian Scheiber  (AUT)          +1.28
13.  Johan Clarey  (FRA)              +1.34
14.  Georg Streitberger  (AUT)        +1.36
15.  Guillermo Fayed  (FRA)           +1.47
16.  Didier Defago  (SUI)             +1.49
17.  Christof Innerhofer  (ITA)       +1.55
18.  Thomas Biesemeyer  (USA)         +1.57
  .  Carlo Janka  (SUI)               +1.57
  .  Siegmar Klotz  (ITA)             +1.57
21.  Joachim Puchner  (AUT)           +1.62
22.  Douglas Hedin  (SWE)             +1.71
23.  Klaus Kröll  (AUT)               +1.72
24.  Patrick Küng  (SUI)              +1.80
25.  Adrien Theaux  (FRA)             +1.81
26.  Ivica Kostelic  (CRO)            +1.91
27.  Brennan Rubie  (USA)             +1.97
28.  Romed Baumann  (AUT)             +1.98
29.  Dominik Paris  (ITA)             +2.10
30.  Jared Goldberg  (USA)            +2.23
     Weiter:    
32.  Marcel Hirscher  (AUT)           +2.34
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