Sport/Wintersport

Landertinger: "Da geht noch mehr"

Entweder ist Remo Krug ein Meister der Tarnung und des Understatements oder er hat sich selbst ein wenig in den österreichischen Biathleten getäuscht. Man solle sich bitte keine Wunderdinge erwarten, hatte der neue Cheftrainer aus Deutschland vor der Saison noch erklärt, aber das tat ohnehin niemand. Denn die Leistungen der heimischen Biathleten im vergangenen Winter waren eher zum Wundern gewesen.

Und dann plötzlich so etwas: Dominik Landertinger auf dem Siegespodest (Platz zwei), Fritz Pinter auf Rang sechs, Simon Eder als 20. ebenfalls mittendrin statt nur dabei. "Kompliment, das war ein sensationeller Auftakt", lobte denn auch der verblüffte Cheftrainer Krug. Die ersten Amtshandlungen des Deutschen haben sich offenbar schneller als gedacht bezahlt gemacht. Krug hat die beiden einstigen Trainingsgruppen im A-Kader wieder vereint und setzt voll und ganz auf den Teamgeist. "Weil ich will, dass wir als geschlossene Mannschaft auftreten."

Meisterschützen

Beim Auftakt in Östersund präsentierten sich die Österreicher über 20 Kilometer im Kollektiv als Meisterschützen. Eine hohe Treff­sicherheit am Schießstand war die Basis für die starken Leistungen. Sowohl Landertinger als auch Pinter trafen bei 19 von 20 Versuchen und überzeugten zudem in der Loipe. "Da ist richtig die Post abgegangen", strahlt Landertinger, der erstmals seit 2011 wieder einer Siegesfeier beiwohnen durfte. Noch überraschender kam die Leistungsexplosion von Routinier Fritz Pinter, dem Neo-Coach Krug wieder Beine gemacht hat.

Und dabei war das offenbar längst noch nicht alles. Die Analyse von Lander­tinger muss sich für die Konkurrenz jedenfalls wie eine Kampfansage anhören: "Ich merke, dass läuferisch noch Potenzial vorhanden ist. Da geht noch mehr, ich spür’s."