Kriechmayr lässt den ÖSV von einer magischen Marke träumen
Zwei Goldmedaillen bei den WM-Speedrennen der Herren - bereits diese Tatsache allein genügt für strahlende Gesichter beim Österreichischen Ski-Verband (ÖSV). Obendrein hat sich Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr auf eine Stufe mit den Ski-Legenden Hermann Maier und Bode Miller (USA) gestellt. Doch für den ÖSV geht es nun in der zweiten Woche in Cortina d'Ampezzo um einen echten Meilenstein.
Der erfolgsveröhnte Skiverband hält in der ewigen WM-Medaillenstatistik nun bei 98 Goldenen. Neun Rennen sind in Italien noch Zeit, um die 100er-Marke zu knacken
Dass dieser optimale Start mit den zwei Goldmedaillen nun den Druck von den Schultern der anderen für die noch ausstehenden Bewerbe genommen hat, sieht auch ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher so. „Wir haben noch Medaillenchancen, wir sind nur im Riesentorlauf Außenseiter, sonst nirgends. Wir haben eine starke Mannschaft. Die, die jetzt herkommen, haben zuhause mitgejubelt und wollen nun auch zeigen, dass sie da dabei sind.“
Schon am Montag wartet auf die Herren die Kombination. Für Puelacher ist klar, dass die Speedfahrer da deutlich vorlegen müssen, ansonst werde es ganz schwer. Es folgen Parallelrennen und Teambewerb sowie Riesentorlauf und Slalom, in denen alle vier von Marco Schwarz angeführten ÖSV-Fahrer auf das Podest kommen können. Bei den noch medaillenlosen Damen ist die beste Edelmetall-Chance dank Katharina Liensberger im Slalom gegeben.
Nation (Gold/Silber/Bronze)
- Österreich 98/103/95
- Schweiz 68/70/62
- Frankreich 45/51/36
- Deutschland 34/38/45
- USA 28/25/35
Stand: 14. Februar 2021
Die Leistung von Kriechmayr konnte Puelacher nicht hoch genug würdigen. „Was die Skitechnik betrifft, ist er wirklich top. Er ist über die Jahre gereift und konstant geworden. Er ist lockerer und nicht mehr zu verbissen. Das ist der Höhepunkt für ihn - für jetzt einmal.“
Genugtuung für uns alle
Dass nach 2003 und damit 18 Jahren wieder ein Abfahrtsweltmeister aus Österreich kommt, war auch im ÖSV-Lager heiß ersehnt worden. „Wenn du 125-mal darauf angeredet wirst, dass du ewig lang kein Gold hast, wenn das dann passiert, ist das eine große Genugtuung für uns alle, für jeden Trainer und für jeden Läufer gleich.“
Und es könnte heuer auch mit einer Speed-Kugel klappen, im Super-G startet Kriechmayr aus der Poleposition in die letzten beiden Rennen, von denen eines in Saalbach-Hinterglemm stattfindet. „Es schaut super aus, er hat einen guten Polster.“ In der Abfahrt ist Matthias Mayer als Zweiter dem Schweizer Beat Freuz dicht auf den Fersen, auch da gibt es noch kräftig Heimvorteil, sind im WM-Ort von 2025 ja auch zwei Abfahrten angesetzt.