Sport/Wintersport

Kostelic hofft auf starken Jänner

Aksel Lund Svindal, Marcel Hirscher und Ted Ligety heißen im alpinen Ski-Weltcup die frühen Dominatoren der WM-Saison bei den Herren. Doch ein Mann, der mit auf die Rechnung gehört, bleibt trotz Rückstands gelassen. Ivica Kostelic hat sich vor zwei Jahren die große Kristallkugel mit einer einzigartigen Jänner-Siegesserie gesichert und so wird es der routinierte Kroate auch diesmal anlegen. "Der Jänner ist ein wichtiger Monat. Da will ich wieder schnell sein", erklärte Kostelic in Beaver Creek.

Erst eine Top-Ten Platzierung hat der 33-Jährige bisher geschafft und ist damit nach vier Rennen in der Gesamtwertung nur auf Platz 16 zu finden. Das war aber in der Saison 2010/11 nicht viel anders. Damals hatte Kostelic dafür in den 14 Jänner-Rennen sieben Siege und 999 Punkte geholt und in nur 29 Tagen einen so großen Vorsprung herausgefahren, dass er souverän auch die große Kugel holte.

Auch im Vorjahr kämpfte Kostelic lange um den Gesamtsieg und bis zum letzten Rennen auch um die Slalomkugel mit. Letzere verlor er erst beim Schladming-Finale an den Schweden Andre Myhrer.

Ghedina im Betreuerstab

Wie ernst es dem Bruder der dreifachen Weltcup-Gesamtsiegerin und vierfachen Olympiasiegerin Janica Kostelic mit dem neuerlichen Titelgewinn ist, beweist das Engagement von Kristian Ghedina. Der Cortinese war einer der besten Abfahrer Italiens und gehört seit diesem Sommer dem Betreuerstab von Kostelic an. Ghedina soll Kostelic, der 14 seiner 24 Weltcupsiege im Slalom gefeiert hat, auch im Speed wieder auf Vordermann bringen.

Kostelic legt die Saison traditionell anders an als seine Konkurrenten. Unter seinem Vater und Trainerfuchs Ante Kostelic verzichtet der Kroate oft auf ein Überseetraining im Sommer und kommt daher weit später in Form als alle anderen. Zudem muss Ivica alleine wegen seiner chronischen Knieprobleme Haus halten, auch er hat schon zig Operationen hinter sich.

Dinge, über die sich Kostelic nicht mehr groß den Kopf zerbricht. "Ich habe derzeit keine großen Probleme, nur das Übliche", verwies er auf seine Knieschmerzen. "Ich bin einfach noch nicht so schnell, wie ich gerne möchte. Aber der wichtigste Weltcup-Monat ist ohnehin der Jänner. Da gibt es viele Slaloms, da will ich wieder schnell sein", hat sich der Zagreber vorgenommen, spätestens ab dem Jahreswechsel wieder aufzudrehen. 

Gesamtweltcup als Ziel

Denn natürlich sei der Gesamtweltcup wieder sein Ziel, gestand Kostelic in Colorado. Wann er seine Attacke lancieren wird, ist offen. "Am besten wieder in München", verwies er auf den Ort, wo schon vor knapp zwei Jahren sein unglaublicher Run begonnen hatte.

Wie auch immer. "Im Moment bin ich noch nicht stark genug", gab Kostelic offen zu. "Ende Jänner werden wir schauen, wo wir stehen und wie wir dann unsere Ziele angehen. Es gibt ja auch noch eine Weltmeisterschaft", verwies Kostelic auf die Februar-Titelkämpfe in Schladming. Zumindest was die Gesamtwertung angeht, dürfen sich Svindal, Hirscher, Ligety und Co also nicht zu sicher fühlen. Kostelic lachend: "Die Saison ist lang!"