Freeride World Tour in Fieberbrunn: In zwei Wochen an die Weltspitze
Die Freeride-World-Tour hatte am Montag ihren vorletzten Stopp in Fieberbrunn, bevor es ab 26. März zum großen Finale nach Verbier (Schweiz) geht, dem letzten der fünf Stationen der Tour – eine Art Weltmeisterschaft für Ski- und Snowboardfahrer im freien Gelände.
550 Höhenmeter waren am Montag am Wildseeloder (2.119m) zu bezwingen. Wie und wo genau abgefahren wird, bleibt dabei den Fahrern und Fahrerinnen überlassen. Bewertet werden die Linienführung, die Brettkontrolle, die Sprünge, Technik und die Flüssigkeit des Laufes.
Am besten meisterte das in Fieberbrunn einer, von dem es die Wenigsten erwartet hatten – nicht mal er selbst: Max Hitzig aus St. Gallenkirch stahl hier den eingefleischten Freeridern die Show und gewann die Ski-Wertung bei den Männern als jüngster Starter (19).
Hitzig ist nicht einmal offizieller Starter der World-Tour. Er war mittels Wildcard zu dem Wettbewerb am Wildseeloder eingeladen worden. Der Sohn eines Bergführers hat erst vor zwei Wochen begonnen, Wettkämpfe zu fahren, hat sich von der untersten Stufe der Tour in nur 14 Tagen ganz nach oben gekämpft. "Meine Mama hat mir Anfang des Jahres mein Horoskop vorgelesen und gemeint, das ist mein Jahr", scherzt der Vollzeit-Skifahrer. Nächstes Jahr ist er dann fix bei der Freeride World Tour dabei und kann bei allen Stopps mitfahren.
Mit Platz drei den Sieg verspielt
Länger dabei ist Manuela Mandl. Die Wiener Snowboarderin, die 2018 den Titel holen konnte, wurde Dritte. Sie hat auf dem Weg zum besten Run einer Snowboarderin bei diesem Event mit einem spektakulären Sturz zwar die Chance auf den Gesamtsieg verspielt, blickt aber dennoch optimistisch auf den Wettkampf in Verbier in gut einer Woche. "Den würde ich auch so gerne einmal gewinnen."
"Es kann nicht immer Powder sein"
Für den dritten Österreicher am Start war es der erste Freeride-Contest überhaupt. Der Tiroler Freestyle-Snowboarder Werni Stock kam ebenfalls mit Wildcard. Die Technik der Freerider bei diesen schwierigen Bedingungen verlange ihm großen Respekt ab. Er fährt im Gelände meist zum Filmen – auf weichem Tiefschnee. In Fieberbrunn hat es drei Wochen nicht geschneit. Das Fahren im Gelände ist da für die meisten kein Genuss mehr.
Nicht so für Manuela Mandl, die von sich behauptet, unter allen Bedingungen Spaß haben zu können. "Es kann nicht immer Powder (Pulverschnee, Anm.) sein."
Vertrag verlängert
Wie heute bekanntgegeben wurde, werden die weltbesten Freeriderinnen und Freerider auch in den kommenden fünf Jahren Station in Fieberbrunn machen: Der Vertrag der FWT mit den Bergbahnen Fieberbrunn wurde bis 2027 verlängert. "Fieberbrunn ist mittlerweile einer der besten Stopps, wenn nicht der beste Stopp auf der Tour", schwärmt der Geschäftsführer der Freeride World Tour, Nicolas Hale-Woods. Der Wildseeloder sei eine "großartige Location" in einer Region, die für das Freeriden steht. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den lokalen Organisatoren und Organisatorinnen.