Kurios: Eine Kalaschnikow für den besten Eishockey-Spieler
Von Peter Karlik
Rituale sind bei Eishockey-Mannschaften ein wichtiger Faktor, um eine bis zu neun Monate lange Saison mit bis zu drei Spielen pro Woche mental zu verkraften. In vielen Mannschaften wird zum Beispiel der beste Spieler einer Partie gewählt. Nach Siegen in Play-off-Partien fügen diese Spieler dann zum Beispiel ein Puzzle zusammen, das den Weg zum Gewinn der Meisterschaft symbolisieren soll.
In Russland kann das mitunter anders sein. Dort gibt es in der zweiten Liga namens Wysschaja Liga den Verein Ischstal Ischewsk. Dort bekommt der beste Spieler einer Partie eine AK47 überreicht. Richtig, eine automatische Waffe. Besser bekannt unter dem Namen Kalaschnikow.
Michail Timofejewitsch Kalaschnikow war russischer Waffenproduzent und lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2013 in Ischewsk. Die Stadt ist bekannt für die Waffenproduktion. Zirka 100 Millionen Stück der AK-47 wurden verkauft.
Nach dem ersten Saisonspiel von Ischstal kündigte Trainer Ramil Saifullin an: „Da wir in einer Waffenproduktionsstadt leben, der Stadt der Kalschnikow, werdet ihr ab sofort nach jedem Spiel den besten Spieler wählen. Er bekommt die AK-47 und der vorherige beste Spieler überreicht sie ihm.“
„Dürfen wir damit schießen“, scherzte Jewgenij Orlow, der als Kapitän die Waffe dem besten Spieler der ersten Partie, Tormann Saveli Kononow überreichte. Der Goalie sagte in seinier Dankesrede: „Gratulation zum Sieg. Aber wenn wir schlecht spielen, werden wir damit erschossen.“ Applaus und Gelächter in der Spielerkabine zeugen von russischem Humor.
Einziges Problem: Wie nimmt das Team das Gewehr zu Auswärtsspielen mit? „Wir werden das lösen. Vielleicht nehmen wir eine Nachbildung aus Holz mit“, sagte Coach Saifullin.