Sport/Wintersport

Das Highlight vor dem Höhepunkt

Es gibt sie also tatsächlich noch, die Rankings und Statistiken, in denen die Schweizer Ski-Herren den Ton angeben. Da mag die Ski-Nation im Länderranking noch so als alpines Entwicklungsland abgeschlagen auf Platz acht rangieren; da kann die bisherige Saisonbilanz (ein Stockerlplatz) noch so desaströs ausgefallen sein. Zumindest im mondänen Kitzbühel sind die Schweizer Skifahrer noch jemand.

Unikat Défago

Die letzten fünf Abfahrtssieger auf der Streif? Ausschließlich Schweizer. Der letzte Streif-Triumphator, der heute noch aktiv ist? Ebenfalls ein Schweizer. Olympiasieger Didier Défago ist der einzige Abfahrer, der in seiner eigenen Gondel – jeder Kitzbühel-Sieger erhält als Zusatzbelohnung eine nach ihm benannte Kabine – zum Start schweben kann.

Schnee von vorgestern.

Weil die Erfolge mittlerweile schon verjährt sind, richten sich mittlerweile sogar in der Schweiz die Scheinwerfer auf jenen österreichischen Strahlemann, der nun schon seit zwei Wintern im Rampenlicht steht.

Hero Hirscher

Marcel Hirschers Typ ist längst auch bei den österreichischen Erzrivalen gefragt. Nicht erst seit seinen spektakulären Slalom-Fahrten in Adelboden (Sieg) und zuletzt in Wengen (Platz 2). Hirscher war am Sonntag umjubelter Stargast in der Sendung Sportpanorama, und dabei bekam er interessanterweise mehr Gelegenheiten, sich in Szene zu setzen, als noch eine Woche zuvor im heimischen Sport am Sonntag.

Er möchte die WM in Schladming nüchtern und gelassen angehen, kündigte Hirscher an, und er werde versuchen, die allgemeine Erwartungshaltung zu ignorieren. „In Österreich wird ja von den Medien erwartet, dass ich zwei Goldene hole“, meinte Hirscher. „Ich nehme die WM als Einzel-Rennen, dort sind die Tore auch nur blau und rot.“

Die beeindruckende Erfolgsserie des 23-jährigen Entertainers hat daher auch in Kitzbühel Spuren hinterlassen. Der Slalom am Sonntag ist durch den neuen Superstar zum Ticketseller und Publikumsmagneten geworden.

Metropole Schladming

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Beim Preisgeld herrscht in Kitzbühel ohnehin schon seit Jahren Gleichberechtigung. Der Abfahrtssieger erhält genauso viel wie der Slalom-Triumphator (70.000 Euro), insgesamt werden bei den Hahnenkamm-Rennen, die heute mit dem ersten Abfahrtstraining offiziell eingeläutet werden, 564.000 Euro an die Rennläufer ausgeschüttet.

Kitzbühel – das bedeutet alle Jahre wieder: das höchste Preisgeld, die höchste Promidichte und die höchste Aufmerksamkeit.

In diesem Winter gehen die Uhren freilich anders. Ausnahmsweise ist Kitzbühel einmal nicht das Epizentrum des rot-weiß-roten Ski-Wahns. Die WM in Schladming wird sogar das grelle Kitz in den Schatten stellen.

Dienstag:

1. Abfahrtstraining (11.30)

MIttwoch:

10.00 Uhr: Junior Race (Riesentorlauf 10.00, Slalom 13.15)

2. Abfahrtstraining (11.30)

Donnerstag:

3. Abfahrtstraining (11.30)

Freitag:

Super-G (11.30, live ORF eins)

Prominenz am Eis (18.30, Mercedes-Benz-Sportpark)

Samstag:

Abfahrt (11.30, live ORF eins)

Sonntag:

Slalom (10.15 und 13.30, live ORF eins)