Bitte warten: Keine Flugerlaubnis für die Skispringerinnen
Von Christoph Geiler
In den vergangenen 15 Jahren haben die Skispringerinnen große Sprünge gemacht. Angefangen von der ersten WM (2009 in Liberec) über die Einführung des Weltcups (2011/'12) bis hin zur Olympia-Premiere 2014 in Sotschi. Bei der letzten Nordischen WM in Oberstdorf hatten die Frauen bereits vier Bewerbe (Normal-, Großschanze, Team, Mixed-Team).
Auf dem Weg zur Chancen- und Schanzengleichheit verfolgen die Skispringerinnen nur noch einen großen Wunsch: Den Traum vom Fliegen. Denn wieso sollten Frauen nicht auch 200 Meter weit fliegen dürfen, argumentieren die Stars rund um Daniela Iraschko-Stolz, die wie viele andere Kolleginnen eigene Skiflug-Bewerbe herbeisehnt.
Doch vorerst müssen sich die Adlerinnen noch in Geduld üben. Die erhoffte Flugerlaubnis bleibt aus, ein Antrag des norwegischen Skiverbandes, in der kommenden Saison die großen Skiflug-Bakken auch für die Frauen zu öffnen, erhielt beim jüngsten FIS-Meeting keine Mehrheit. Allerdings fiel das Ergebnis mit 7:9 knapp aus, weshalb es wohl nur eine Frage der Zeit ist, bis die Skispringerinnen ihre Jungfernflüge absolvieren können.
Auch ein zweiter Wunsch bleibt den Frauen verwehrt. Seit Jahren pochen sie darauf, wie ihre männlichen Kollegen eine Vierschanzentournee durchführen zu können. Im Weltcup-Kalender der kommenden Saison ist so eine Veranstaltung aber noch nicht vorgesehen.
Schanze frei in Russland
Das Weltcup-Programm der Herren wurde derweil adaptiert. Die kommende Saison startet nicht wie in den letzten Jahren in Wisla (Polen), stattdessen heben die Adler im russischen Nischnij Tagil in den Winter ab (20./21.11.). Spannung verspricht auch das Saisonende: Der Winter wird gleich mit acht (!) Skiflugbewerben in Vikersund, Oberstdorf und Planica abgeschlossen.