Sport

Wien-Marathon: Ziel verfehlt - 59 mussten ins Spital

41.919 Läufer waren laut Veranstalter für alle Bewerbe des 35. Vienna City Marathon gemeldet. Eines fällt schon auf dem Weg zum Start in der U-Bahn auf: Als echter Marathoni, also als Träger einer vierstelligen Startnummer, ist man eindeutig in der Minderheit. Der Großteil der Teilnehmer (rund 16.000) läuft Halbmarathon, ebenso viele die Staffel.

Beim Start um neun Uhr bereits knapp 20 Grad, dazu wolkenloser Himmel und für Wien ein sehr seltenes Wetterphänomen: kein Wind. Perfekte Bedingungen für Schönwetterläufer, sollte man meinen. Doch des Zuschauers Freud ist des Läufers Leid: die Sonne. Bereits beim Warten auf den Startschuss auf der Reichsbrücke bilden sich die ersten Schweißtropfen.

Einer, dem das warme Wetter egal zu sein scheint, ist Tom Gutmann. Als Clown verkleidet, will er sich heute für den guten Zweck auf die 42,195 Kilometer lange Strecke wagen. „Die Verkleidung ist gar nicht so schlecht, denn der Schirm auf meinem Kopf schützt mich vor der Sonne“, meint er und lacht. Zielzeit? „Die ist nicht wichtig. Ich will mit meinem Lauf die Roten Nasen unterstützen, ich habe sogar eine eigene Spendenseite dafür eingerichtet: Tom’s Bomb’s für Rote Nasen Clowndoctors“, sagt er. Insgesamt 1190 Euro sind bereits gespendet worden.

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Begehrt

Dann fällt auch schon der Startschuss, und Tom und Zehntausende mit ihm setzen sich zu den Klängen des Donauwalzers in Bewegung.

Während die ersten Kilometer durch den Prater noch großteils im Schatten verlaufen, zeigt die Sonne ab der Schüttelstraße kein Erbarmen mehr und brennt unerbittlich auf die – bereits bei vielen rot angelaufenen – Köpfe nieder.

Die Verpflegungsstationen, die alle fünf Kilometer Wasser und später auch isotonische Getränke bieten, sind heiß begehrt. Die Helfer kommen mit dem Reichen der Becher nur schwer nach, und das Wasser wird nicht nur zum Trinken, sondern in großen Mengen auch zum Kühlen von Kopf und Körper verwendet. „Es ist so heiß“, ist der Satz, der an diesem Tag definitiv am häufigsten zu hören ist. Laut Veranstalter wurden 145.000 Liter Wasser und isotonische Getränke bereitgestellt. Wohl ebenso viele Liter Schweiß werden bei den Teilnehmern geflossen sein.

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Während der Großteil der Halbmarathonläufer nach zwei Stunden beim Burgtheater ins Ziel einläuft, geht es für die Marathon- und Staffelläufer auf die zweite Runde. Um 15 Uhr ist Zielschluss. Wer es bis dahin nicht geschafft hat, wird vom „Besenwagen“ eingeholt.

Tom Gutmann hat es geschafft. Nach vier Stunden, zwölf Minuten und vier Sekunden hat er die Ziellinie überquert.

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Benötigt

Doch nicht alle kommen so weit: Das Rote Kreuz verzeichnete insgesamt 543 Einsätze. „59 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die meisten haben zu wenig getrunken, Kreislaufprobleme waren die Folge. Es sind zwar mehr Einsätze als in den vergangenen Jahren, aber damit haben wir aufgrund der Hitze gerechnet“, sagt ein Sprecher.

Für die Polizei war es ein „sportliches Event ohne relevante Vorfälle“. Insgesamt 400 Beamte und 500 Ordner waren im Einsatz.