Sport/Tennis

Wolfgang Thiem: Australian Open nicht vor Anfang Februar

Normalerweise sind mit dem Ende der Tennis-Saison die Planungen für die kommende fast fertig. Doch was ist schon normal inmitten der Coronavirus-Pandemie? So weiß der Tennis-Tross immer noch nicht, wann oder ob die Australian Open 2021 stattfinden werden. Dementsprechend schwierig ist es u.a. für den derzeit urlaubenden Dominic Thiem, den Starttermin für die Saisonvorbereitung zu fixieren.

"Meine letzte Info ist, dass Australien in der ersten Februar-Woche beginnen und die Einreise ab 8. Jänner erfolgen soll", berichtete der Vater des US-Open-Siegers, Wolfgang Thiem, am Dienstag im Gespräch mit der APA. Es gäbe aber auch Gerüchte, dass man vielleicht gar nicht spielt, erst im März spielt usw. Bis Ende dieser Woche sollen endlich verlässliche Informationen aus Australien auf dem Tisch liegen. "Dann weiß man, wann es losgeht und man tut sich mit der Planung leichter."

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Quarantäne ohne Training "nicht akzeptabel"

Die Behörden wollen laut Thiem zunächst viele im Ausland Weihnachten feiernde Australier nach Hause kommen lassen. "Zudem haben sie so wenig Fälle. Wenn sie jetzt die ganzen Sportler reinlassen, kann es passieren, dass das Ganze wieder kollabiert." Eine Anreise Mitte Dezember ist kein Thema mehr, auch der ATP Cup wurde abgesagt. Auch eine zweiwöchige Quarantäne in einem Hotel ohne Trainingsmöglichkeiten ist aber auch aus Sicht des Thiem-Vaters unmöglich. "Das wäre für die Sportler nicht akzeptabel, nicht umsetzbar." Man müsse trotz Quarantäne trainieren können. 

Noch unsicherer sind die für Februar geplanten Südamerika-Turniere. "Angeblich möchten sie in Südamerika spielen außer in Rio", hat Wolfgang Thiem gehört. Bisher sei nichts fix, aber: "Dominic 2021 in Südamerika ist sicher kein Thema, würde ich mal sagen."

Olympia-Traum

Gleiches könnte für Kitzbühel gelten, das auch 2021 parallel mit den Olympischen Spielen angesetzt wäre. "Er möchte Olympia spielen, das war sein ausdrücklicher Wunsch. Mich hat es auch überrascht, aber es kann schon sein, dass er mit dem Grand-Slam-Sieg jetzt ein bisserl freier ist und den Fokus auch auf solche Sachen legt." Paris 2024 sei immer der Wunsch des Weltranglisten-Dritten gewesen. Wolfgang Thiem selbst ist nach wie vor der Meinung, dass "Olympische Spiele im Tennis nicht wirklich so viel zählen, aber das muss er entscheiden."

Olympia in Asien mit rund 11.000 Teilnehmern - sicher ein Risiko auch für die anreisenden Sportler in der Coronavirus-Pandemie. Wie entscheiden die Thiems eigentlich, sollte es zur Impf-Pflicht gegen Covid-19 kommen? "Wenn man mich jetzt schnell fragt, würde ich mich nicht impfen lassen. In der ersten Welle werden eher einmal die Risikoleute geimpft und das Pflegepersonal", erklärt Wolfgang Thiem. "Was für mich das Problem ist, ist diese versteckte Impfpflicht", ergänzt der Tennis-Coach und erwähnt die australische Fluglinie Qantas als Beispiel.

Über diese Thematik wird wohl nicht nur bei Spitzensportlern noch viel diskutiert werden. "Das wird extrem interessant. Dominic ist auch einer von denen, die extrem viel Wert auf ihre Gesundheit legen. Die Frage ist, wenn es wirklich nicht ausreichend erprobt ist.." Grundsätzlich müsse man sich als Laie nach jemandem richten. "Schwierig, das mit der Impfung wird eine komplizierte Geschichte werden."

Während Dennis Novak schon am Montag ins Training eingestiegen ist, erwartet der Trainer-Vater den Einstieg von Dominic für den 14. Dezember. "Dann hat man die sechs Woche bis Anfang Februar, weil vorher wird es wahrscheinlich nicht losgehen."

"Fertiges Paket"

Zeit für den 17-fachen Turniersieger Wehwehchen auszuheilen. Die Problematik mit Blasen an der Sohle, die Thiem vor allem in Wien sehr behindert hatte, ist diffizil. Verändert man nur Kleinigkeiten etwa an der Schuheinlage, kann es Einfluss auf andere Körperbereiche haben. "Dann kann es sein, dass dir nicht der Fuß, sondern der Rücken wehtut." Daher sei dies riskant. Grundsätzlich trete dieses Problem mit Blasen bei seinem Sohn seit dessen "16., 17. Lebensjahr immer wieder einmal" auf.

Nach dem erreichten großen Ziel Major-Sieg sieht Wolfgang Thiem seinen älteren Sohn als "fertiges Paket". Die Saison sei unabhängig von den US Open mit den Finali in Australien und beim Masters großartig gewesen. "Er hätte alle drei gewinnen oder verlieren können, so eng liegt es beisammen." Großartige Veränderungen seien nach den Fortschritten in den letzten eineinhalb Jahren nicht mehr nötig. "Er ist jetzt 27. Jetzt musst du schauen, dass du das Paket hegst und pflegst."