Tennis-Rüpel Kyrgios: "Der Psychologe konnte mir nicht helfen"
Nick Kyrgios gilt im Tennissport gemeinhin als Bad Boy. Der Australier ist jemand, der polarisiert. Doch gerade in der Corona-Krise bewies Kyrgios, dass er auch anders kann. Immer wieder appellierte er an das Verantwortungsbewusstsein seiner Fans, aber auch anderer Tennis-Profis. Dabei scheute sich der 25-Jährige auch nicht davor, Kritik anzubringen. Das bekamen etwa auch Novak Djokovic und Dominic Thiem zu spüren.
Nun gab er der australischen Tageszeitung The Age ein Interview, in dem er gestand, an Depressionen gelitten zu haben. Demnach sei er kurz davor gestanden, endgültig mit dem Tennis-Sport aufzuhören. Er hätte mit dem Druck und den Erwartungen nicht mehr umgehen können. "Du lebst kein normales Leben mehr." Zu Beginn 2020 sei dies besonders schlimm gewesen: "Ich konnte keinen Tennisplatz mehr sehen. Ich verlor die Freude am Spiel und geriet außer Kontrolle."
Corona-Pause zum richtigen Zeitpunkt
Um seine Depressionen behandeln zu lassen, ging Kyrgios zu einem Psychologen. Dieser half ihm aber nicht weiter, wie er im Interview sagt: "Der Psychologe konnte mir nicht wirklich helfen. Ich habe das Gefühl, dass alles, was diese Leute mir sagten, falsch war. Ich bin selbst aus dieser Situation herausgekommen, wenn ich ehrlich bin." Und ein wenig half ihm wohl auch die Corona-Zwangspause, die genau zum richtigen Zeitpunkt kam. "Diese Zeit ohne Spiele hat mir gut getan. Ich konnte so meine Batterien wieder aufladen." Er verzichtet in der Folge auch auf die US Open und French Open.
Nächstes Jahr will Kyrgios auf die Tennis-Tour zurückkehren. Und natürlich gewinnen. Sollte das nicht gelingen, sei das aber auch in Ordnung. "Ich liebe die Art und Weise, wie sich meine Karriere entwickelt hat. Ich habe alles auf meine Weise getan . Ich habe allen gezeigt, die dachten, ich könnte es nicht tun, dass sie falsch lagen."