Showdown in Wimbledon: Ein Trio gegen die Nummer eins
Von Harald Ottawa
Um 14.30 Uhr (MESZ) startet heute der Großkampftag auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon.Für drei Herren geht es dabei um den Einzug in das erste Grand-Slam-Finale, der vierte hat schon 19 Majors gewonnen. Hier ein Überblick über die beiden Semifinal-Partien:
Matteo Berrettini - Hubert Hurkacz (14.30 Uhr, MESZ, Sky)
Der 25-jährige Berrettini will dafür sorgen, dass Italien erstmals in einem Wimbledon-Finale vertreten ist- wenige Stunden vor dem EM-Finale der Fußballer im Wembleystadion. Der Weltranglisten-Neunte kommt auf Rasen bestens zurecht. 2019 gewann er das Turnier in Stuttgart, vor einigen Wochen dann das traditionelle Turnier im Londoner Queen's Club. Berrettini erreichte 2019 bei den US Open erstmals das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Befreundet ist er mit der australischen Tennisspielerin Ajla Tomljanovic.
Der 24-jährige Hurkacz schaltete in Wimbledon auf dem Weg in sein erstes Grand-Slam-Halbfinale vor Federer den Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland aus. Hurkacz ist derzeit die Nummer 18 der Welt und hat das Masters-Turnier von Miami in diesem Jahr gewonnen. Gegen Berrettini, der wie er stattliche 1,96 Meter misst, hat er je einmal gewonnen und verloren. Acht Jahre nach der Halbfinalniederlage von Jerzy Janowicz fiebern die Fans daheim nun mit Hurkacz mit - noch nie schaffte es bei den Herren ein Pole in ein Grand-Slam-Endspiel. In den Duellen steht es 1:1, Berrettini siegte 2018 in der Qualifikation für die Australian Open, 2019 revanchierte sich Hurkacz in der 1. Runde von Miami.
Novak Djokovic - Denis Shapolovalo (im Anschluss, Sky)
Fünfmal hat Djokovic in Wimbledon schon triumphiert, darunter auch bei den vergangenen beiden Auflagen 2018 und 2019. Djokovic will mit dem 20. Grand-Slam-Titel Roger Federer und Rafael Nadal einholen, dazu auch das dritte der vier wichtigsten Turniere in diesem Jahr gewinnen. Würden noch Olympia-Gold und ein Sieg bei den US Open folgen, hätte Djokovic den Golden Slam geschafft - bisher gelang dies nur Steffi Graf 1988. Im bisherigen Turnierverlauf war Djokovic unantastbar und steht nun in seinem zehnten Wimbledon-Halbfinale.
Der Weltranglisten-Zwölfte Shapovalov hat alle bisherigen sechs Duelle mit Djokovic verloren, zuletzt war es aber zweimal knapp. Der 22-Jährige wäre in der ersten Runde fast gegen Routinier Philipp Kohlschreiber gestolpert und kam dann kampflos in die dritte Runde. Danach spielte der Linkshänder stark auf und sagte vor seinem ersten Grand-Slam-Halbfinale: „Alles ist möglich, auf der Anzeigetafel steht es 0:0.“ Fünf Jahre nach Milos Raonic würde bei einem Sieg erneut ein Kanadier im Wimbledon-Finale stehen.