Tennis-Profi Ofner und Drohungen: "Dort erledige ich dich"
Von Harald Ottawa
Die ehemalige Weltklassespielerin Tamira Paszek hatte erst am Donnerstag bekanntgegeben, dass sie eine Todesdrohung via Soziale Netzwerke erhalten hat. Nun sprechen Kollegen von ihr über Thema, das zuletzt Besorgnis erregende Ausmaße angenommen hat.
Im Rahmen des Davis-Cup-Länderkampfes gegen Portugal im Schwechater Multiversum bezogen auch Sebastian Ofner und Jurij Rodionov Stellung zu diesem Thema. "Im Normalfall belastet mich dies eher nicht, dies ist seit Jahren nichts Außergewöhnliches. Da raschelt immer was rein. Selbst die Topstars bekommen immer etwas", sagt Ofner, dem allerdings zwei idente Fälle nahegingen, die wie im Falle Paszek Menschen mit Bezug zu Sportwetten betrafen.
"Beide Male hat der User den Turnierort genannt, für den ich genannt habe und dazu geschrieben, dass er ich dort erledige." Ofner meldet wie andere Kollegen auch solche Fälle sofort der ATP. "Die verfolgt dann den Account und gibt die Daten auch an die jeweilige Landespolizei weiter.
Nach dem Aus in Kitzbühel war es besonders schlimm
Besonders aktiv waren die User nach seiner Niederlage in Kitzbühel, wo er schon 6:4 und 5:0 gegen den Slowaken Alex Molcan führte und verlor. Innerhalb von zwei Stunden wurde Ofner von 300 Sportwettern beschimpft.
Auch Rodionov geht damit eher locker um. "Ich fürchte mich nicht. Aber es kann weh tun, wenn man eine bittere Niederlage kassiert hat und eh schon am Boden zerstört ist." Für Rodionov geht es aber um etwas anderes. "Ich habe auch 10-jährige Fans, die gerne posten. Was sollen sich diese denken, wenn sie solche Beschimpfungen lesen. Das tut mir weh."
Frauen haben es schwerer
Der Niederösterreicher merkt auch an, dass sich Männer seiner Meinung nach leichter als Frauen tun. "Diese werden viel persönlicher angegriffen." Nachsatz: "Zu mir sagt keiner, ich weiß, wo du wohnst und ich vergewaltige Dich. Das ist grausam und noch eine Stufe höher als das, was ich bekomme."