Davis-Cup-Team verliert gegen Portugal: Nur kurz keimte Hoffnung auf
Von Harald Ottawa
Schmerzen hatte Jürgen Melzer schon während des Doppels. Da stolperte der Tiroler Alexander Erler voller Kampfgeist, er hatte weder sich noch Schläger im Griff, das Arbeitsgerät traf den auf der Bank sitzenden Davis-Cup-Kapitän am Knie.
Da war aber die Welt noch in Ordnung. Erler hatte sich und seinen Doppelpartner Lucas Miedler mit grandiosen Aufschlägen aus einer prekären Situation befreit und danach letztlich das Match gegen Francisco Cabral/Nuno Borges 7:6, 7:6 gewonnen. Österreich hatte also im Multiversum Schwechat gegen Portugal auf 1:2 verkürzt.
Mehr weh tat Melzer, was danach geschah. Zum einen musste der Rekord-Teamspieler auf Sebastian Ofner verzichten, dem seinerseits der untere Rücken schmerzte, dann stand Ersatzmann Dennis Novak gegen den fleißigen Nuno Borges auf verlorenem Posten: 3:6, 2:6.
Es gab wieder keinen Sieg im Einzel
Damit war der Länderkampf verloren. Und wie schon in Kroatien sorgte das Doppel für den einzigen Punkt. Der Traum von einem historischen Sonntag war ausgeträumt: Noch nie hatte Österreich im Davis Cup einen 0:2-Rückstand aufgeholt. „Die Enttäuschung ist groß, weil wir am ersten Tag beide Partien gewinnen hätten können. Es haben nicht alle das abgerufen, was sie können“, sagt Melzer.
Österreich – Portugal 1:3
im Multiversum Schwechat
Die Spiele
Freitag: Jurij Rodionov – Nuno Borges 6:7(4), 6:3, 3:6
Sebastian Ofner – Joao Sousa 7:5,3:6,6:7(1)
Samstag: Erler/Miedler – Borges/Cabral 7:6(0), 7:6(5), Dennis Novak – Borges 3:6, 2:6.
Der Fahrplan
Österreich spielt im Februar gegen den Abstieg
Dabei war Novak trotz schwacher Form kein Notnagel – aber auch Jurij Rodionov und Ofner, die am Freitag auch keinen Sieg einfahren konnten, reißen derzeit keine Bäume aus. Immerhin hielt der 30-jährige Schützling von Günter Bresnik im Davis Cup zuvor bei einer Bilanz von 9:7-Siegen, er hat unter anderem Andrej Rublew in Russland schon in die Knie gezwungen. Dieses Mal halfen aber auch die Anfeuerungen des ebenso lauten wie treuen Davis-Cup-Fanklubs nichts. Der Rest des Publikums war brav, aber für Davis-Cup-Verhältnisse ein bisserl zu brav. Dennoch bot sich das Multiversum als geeignete Location für weitere Länderspiele an – sofern kein großer Gegner kommt.
Österreich weiß den Gegner am Mittwoch
Das wird vorerst eher nicht passieren. Die ÖTV-Mannschaft spielt Anfang Februar gegen den Abstieg aus der Weltgruppe. Den Gegner und ob es ein Heimspiel gibt, wird schon am Mittwoch bekannt gegeben.