Cavendish gewinnt 5. Tour-Etappe
Der frustrierte Mark Cavendish hat zurückgeschlagen. Bei der zweiten Gelegenheit für die Sprinter bei der 100. Tour de France war der Brite nicht zu biegen. Der gesundheitlich leicht angeschlagene Ex-Weltmeister gewann am Mittwoch in Marseille die fünfte und mit 228,5 Kilometern zweitlängste Etappe vor dem Norweger Edvald Boasson Hagen und dem Slowaken Peter Sagan. Es war der bereits 24. Tour-Etappensieg für den ehemaligen Teamkollegen von Bernhard Eisel.
Zum Auftakt der Jubiläums-Tour am vergangenen Samstag war Cavendish durch einen Massensturz behindert worden, weshalb er sich in Bastia nicht in Szene setzen konnte. Diesmal war er aber nicht zu stoppen. "Die Mannschaft hat versucht, mich aus allem rauszuhalten. Das ist sehr gut gelungen. Ich bin sehr zufrieden. Ich hoffe, das ist der Start für mehr Erfolge. Wir wollen noch einiges hier gewinnen,", sagte Cavendish.
Sein Rennstall Omega Pharma-Quick Step hatte ihn optimal in Position gebracht. Im schwierig zu fahrenden Zielbereich mit einer scharfen Linkskurve 450 Meter vor dem Zielstrich hielten ihn seine Teamkollegen aus dem Wind und brachten ihn zur 200-Meter-Marke. Dann explodierte Supersprinter Cavendish und ließ alle hinter sich. Der Australier Simon Gerrans vom Orica-GreenEdge-Team verteidigte in Marseille, wo es kurz vor dem Ziel einen Massensturz gegeben hatte, sein Gelbes Trikot.
Schon früh hatte sich am Mittwoch eine sechsköpfige Ausreißergruppe formiert. In ihr fuhr auch Yukija Arashiro. Weil die Ausreißer zum Teil über 12 Minuten Vorsprung hatten, fuhr der Radprofi aus dem Europcar-Team längere Zeit als erster Japaner im virtuellen Gelben Trikot. Diese Zwischenwertung hatte am Ende allerdings keine Gültigkeit mehr.
Bergspezialist Christopher Froome freut sich indes schon auf den Beginn der Pyrenäen-Etappen am Samstag. "Ich nähere mich meiner Topform und bin gespannt auf die Pyrenäen", sagte der britische Topfavorit für den Gesamtsieg bei der Jubiläumstour vor dem Start zur fünften Etappe. Angeblich sei es ihm ganz recht gewesen, dass sein Sky-Team beim Mannschafts-Zeitfahren am Dienstag nicht zum Sieg gefahren war. "So früh hätten wir das Gelbe Trikot nicht gebrauchen können", erklärte der Vorjahreszweite.