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Ö-Tour: Brändle stürzte und landete im Spital

Diese 71. Österreich-Rundfahrt wird nicht mehr die des Matthias Brändle: Der ehemalige Stundenweltrekordler, der als Zweiter im Prolog von Wels höchst unzufriedener Träger des Trikots des besten Österreichers war, kam am Sonntag auf der ersten Etappe zwischen Grieskirchen und Freistadt   zu Sturz und landete mit  Schlüsselbeinbruch im Spital.

Nach einer knappen halben Stunde im Regen hatte sich eine siebenköpfige Gruppe abgesetzt, angeführt vom oberösterreichischen Lokalmatador Dominik Hrinkow, der bei seiner elften Ö-Tour von seinem  Sportlichen Leiter Josef Benetseder einen guten Plan für die Attacke bekommen hatte. Mit dabei  mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch auch Zeitfahrspezialist Brändle, der sich Hoffnungen auf den Etappensieg machte.

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Nach einer Stunde war der Vorsprung der Ausreißer   auf vier Minuten angewachsen, um danach wieder geringer zu werden, die World-Tour-Teams Movistar, Dimension Data und CCC hatten genug gesehen.  Bei der Drei-Kilometer-Marke vor der ersten  Zieldurchfahrt in  Freistadt    überfuhr ein Polizeiauto neben den sieben Herren eine Matte, mit der die Kabel für die Zeitnehmung  abgedeckt waren. Durch den Sog am Unterboden richtete sich die quer über die gesamte Fahrbahn liegende Gummibahn  auf – Matthias   Brändle hatte keine Chance und knallte zu Boden. Als Ursache war der Regen ausgemacht, der die Verklebung zwischen Matte und Fahrbahn aufgelöst hatte.

Auf den drei Runden um Freistadt  sammelte das Hauptfeld die verbliebenen Ausreißer nach und nach wieder ein, und im Finale  kam es 200 Meter vor dem Ziel zu einem weiteren Massensturz. Keine Probleme hatte Movistars Spanier Carlos Barbero, der sich vor dem Letten Emils Liepins (Wallonie Bruxelles) und dem Belgier Pieter Vanspeybrouck (Wanty-Gobert) durchsetzte.  Prolog-Sieger Jannick Steimle (GER/Vorarlberg-Santic) wurde Fünfter,der Steirer Daniel Auer   (Maloja Pushbikers) Neunter.

Tiefe Emotionen

Riccardo Zoidl, Ö-Tour-Sieger des Jahres 2013 vom Team CCC, fühlte sich am Ende der schnellen Etappe („wir hatten fast den ganzen Tag Rückenwind“) gut – und berichtete von der Ganslhaut, die es ihm während seines Arbeitstages aufgezogen  hatte, als er am gestürzten Kollegen Brändle vorbeirauschte. „Jetzt hat es ihn schon zum dritten Mal erwischt, das tut mir richtig leid.“ Sebastian Schönberger (Neri Selle Italia KTM) wiederum will seine „spezielle Woche“ seiner Großmutter widmen, die am Wochenende verstorben ist, „eine ganz besondere Person“.
Am Montag geht es über 176,9 Kilometer von Zwettl nach Wiener Neustadt, die Ankunft am Theresianum wird ab 15.15 Uhr erwartet.

1. Etappe ((Grieskirchen - Freistadt/138,8 km):

  1. Carlos Barbero (ESP) Movistar 3:16:00 Std.
  2. Emils Liepins (LAT) Wallonie / gleiche Zeit
  3. Pieter Vanspeybrouck (BEL) Wanty / gleiche Zeit
  4. Jonas Koch (GER) CCC / gleiche Zeit
  5. Jannik Steimle (GER) Vorarlberg Santic / gleiche Zeit
  6. Romain Hardy (FRA) Arkea / gleiche Zeit
  7. Franck Bonnamour (FRA) Arkea / gleiche Zeit
  8. Enrico Gasparotto (ITA) Dimension Data / gleiche Zeit
  9. Daniel Auer (AUT) Maloja Pushbikers / gleiche Zeit
  10. Alessandro Fedeli (ITA) Delko Marseille / gleiche Zeit

Gesamtwertung

  1. Liepins 3:18:48 Std.
  2. Vanspeybrouck +1 Sek.
  3. Steimle / gleiche Zeit
  4. Barbero / gleiche Zeit
  5. Gasparotto / gleiche Zeit