US Open: Von Millionären und harten Arbeitern
Von Harald Ottawa
Die US Open begannen aus österreichischer Sicht optimal. Zwar spielt mit Jürgen Melzer der Topstar erst heute (Gegner ist der Russe Jewgeni Donskoi), es gab aber Überraschungserfolge. Patricia Mayr-Achleitner, die Nummer 140 der Welt, besiegte die als Nummer 29 gesetzte Slowakin Magdalena Rybarikova 7:6, 6:3 und trifft in Runde zwei auf die Kasachin Jaroslawa Schwedowa. Andreas Haider-Maurer (Nummer 88) kämpfte den Letten Ernests Gulbis 3:6, 6:3, 1:6, 7:6, 6:4 nieder und sagte nach dem Sieg über die Nummer 30 der Setzliste: „Ich hätte noch drei Sätze spielen können.“ Auf den 25-Jährigen, der seit 1. Mai von Top-Coach Joakim Nyström betreut wird, wartet nun der Kasache Mikail Kukuschkin.
Kosten-Fragen
Für Mayr-Achleitner und Haider-Maurer sind bei den US Open nicht nur die Punkte enorm wichtig, sondern auch das Preisgeld. Für ihre Erstrundensiege gibt es fast 40.000 Euro brutto. Zu viel?
„Andi hat heuer ein Preisgeld von rund 75.000 Euro netto (rund 90.000 Euro brutto, Anm.) verdient, aber diese Saison planen wir mit Ausgaben in Höhe von 120.000 Euro für Hotels, Reisen und Trainer“, rechnet Haider-Maurers Manager Bernd Haberleitner vor. „Der Rest muss mit Sponsorverträgen und Liga-Spielen aufgefüllt werden. Oder eben durch Siege bei Grand-Slam-Turnieren“, sagt der Niederösterreicher. Und für immer ausgesorgt haben Spieler wie Mayr-Achleitner und Haider-Maurer noch lange nicht.
Millionen-Spiele
Der Favorit bei den US Open ist auch der Preisgeld-König 2013: Rafael Nadal verdiente heuer rund 5,1 Millionen Euro. Allzeitgröße Roger Federer steht im Preisgeld-Ranking mit insgesamt fast 60 Millionen Euro vorne. Und das ohne Werbeaufträge. In Sachen Marketing ist Maria Scharapowa die Nummer eins: Die Russin soll ohne Preisgelder rund 15 Millionen Euro pro Jahr verdienen.