Neues Doping-Verfahren gegen Pumper
Der österreichischen Marathon-Staatsmeisterin
Susanne Pumper droht durch ein neuerliches Doping-Verfahren Ungemach. Wie die APA aus gut informierten Kreisen erfahren hat, muss sich die bereits 2008 aufgrund von EPO-Dopings für zwei Jahre gesperrte Wienerin demnächst wegen eines mutmaßlichen weiteren Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen vor der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) verantworten.
Die ehemalige Hallen-EM-Zweite über 3.000 m sei von einem unter Wahrheitspflicht stehenden Zeugen insofern belastet worden, dass die NADA aufgrund des Verdachts auf den Verstoß gegen das Anti-Doping-Reglement ein Verfahren eingeleitet hat, war zu erfahren. Pumper, die vorerst für keine Stellungnahme erreichbar war, und der Österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) seien am Montag über die Verfahrenseröffnung informiert worden.
Protokolle
Die 41-jährige Pumper hat sowohl im Vorjahr nach Ablauf ihrer Sperre aufgrund zweier positiver Dopingtests im Frühjahr 2008 als auch im heurigen Oktober den Staatsmeistertitel im Marathon geholt. Vor ihrem EPO-Vergehen war sie über Jahre die erfolgreichste rot-weiß-rote Langstreckenläuferin gewesen.
Der Name der Olympia-Teilnehmerin von Sydney ist seit 2009 in Straf- und Finanzverfahren im Zusammenhang mit mutmaßlichen Doping-Praktiken aufgetaucht. Die
NADA dürfte nun in damit im Zusammenhang stehenden Verhandlungs- oder Vernehmungsprotokollen der Polizei auf belastende Informationen gestoßen sein.
Es ist zu erwarten, dass Pumper sich Ende Jänner einer mündliche Verhandlung vor der NADA-Rechtskommission stellen muss. Bei einem neuerlichen Schuldspruch muss sie eine lebenslange Sperre befürchten.
Pumper: "Unglaubwürdige Zeugin"
Österreichs Marathon-Staatsmeisterin Susanne Pumper reagierte erstaunt auf die Tatsache, dass die
APA noch vor ihr von dem neuen Verfahren in Kenntnis gesetzt worden war. "Ich habe erst heute erfahren, dass gegen mich ein Verfahren eingeleitet worden ist. Und für mich ist es unglaublich, dass überhaupt ein Verfahren nur aufgrund einer Aussage von einer unglaubwürdigen Zeugin eingeleitet worden ist."
NADA-Chef Andreas Schwab habe ihr mitgeteilt, dass eine "Zeugenaussage der ehemaligen Triathletin Lisa Hütthaler" zur Einleitung des nunmehrigen Doping-Verfahrens geführt habe. Die 28-Jährige habe gesagt, dass sie Pumper im Oktober 2008 abgelaufene Dopingmittel weitergegeben habe. "Zu dieser Zeit war ich gesperrt und bin regelmäßig kontrolliert worden", betonte Pumper.
Hütthaler war im März 2008 des Blutdopings überführt und von der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria (NADA) für 18 Monate gesperrt worden. Eigentlich waren es sechs Jahre gewesen, doch aufgrund ihres umfassenden Geständnisses und ihrer Einsicht ist diese Gesamtsperre von der NADA in Übereinstimmung mit dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) um 75 Prozent reduziert worden.