Vettel bereit für Titelverteidigung
Sebastian Vettel will den großen Coup schon am Wochenende in Singapur landen. Der zweite Titel des Deutschen in der Formel-1-WM ist zum Greifen nahe. Der 24-Jährige würde damit endgültig auch zum jüngsten Doppelweltmeister der Geschichte avancieren - ein weiterer Meilenstein in einer Karriere, die auch dank der Unterstützung des österreichischen Getränkekonzerns Red Bull steil nach oben verlaufen ist.
Die "Bullen" haben Vettel auch das Auto hingestellt, mit dem er die laufende Saison in selten zuvor gesehener Art und Weise dominiert. Dank acht Siegen und vier zweiten Plätzen in 13 Saisonrennen geht der Titelverteidiger mit dem Rekordvorsprung von 112 Zählern auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso in die entscheidenden sechs WM-Läufe in Übersee. Sollte er den Polster auf 125 Zähler vergrößern, wäre er schon in Singapur erneut Weltmeister.
Mansell und Schumacher
"Wenn wir mit einem größeren Vorsprung herauskommen, haben wir einen sehr guten Job gemacht", erklärte Vettel. "Wir sind in einer sehr starken Position. Die haben wir uns auch verdient, weil wir hart gearbeitet und wenige Fehler gemacht haben." Im Gegensatz zur vergangenen Saison, als auch technische Probleme in der Anfangsphase die WM für den Deutschen zu einer Zitterpartie bis zum Finale in Abu Dhabi hatten werden lassen.
Diesmal dürfte der Titel schon weit früher feststehen. "Wir wollen beide Meisterschaften, sowohl den Konstrukteurs- als auch Fahrertitel", versicherte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. "Ob das jetzt in
Singapur oder später passiert, ist uns egal." Mehr als vier Rennen vor Schluss haben in der F1-Historie bisher nur zwei Piloten den Titel geholt - Nigel Mansell 1992 im Williams (nach 11 von 16 Rennen) und Rekordweltmeister Michael Schumacher 2002 im Ferrari (nach 11 von 17).
Favorit Alonso
Alonso würde Vettels WM-Party allerdings selbst bei dessen neuntem Saisonsieg verschieben, wenn er zumindest auf dem Podest landet. Das ist dem Spanier bei allen drei bisherigen Auflagen des Nachtrennens gelungen. Alonso gilt als Experte für den Stadtkurs, auf dem er bereits 2008 und 2010 gewonnen hat. Rechtzeitig vor dem Abflug machte der 30-Jährige seine Ambitionen klar: "Wenn wir in Singapur ankommen, ist unser Ziel der Sieg."
Die Autos waren nach dem Europa-Finale in Monza bereits am Freitag in Richtung des Stadtstaates ausgelaufen. Danach geht es mit einem Doppelpack in Japan (9. Oktober) und Südkorea (16. Oktober) weiter. Spätestens dann dürfte sich Vettel aller Voraussicht nach zum Titel gratulieren lassen. Der Deutsche gab sich aber gewohnt bescheiden: "Was die WM betrifft, ist es noch ein langer Weg."
Im Vorjahr hatte Vettel in Singapur hinter Alonso Platz zwei belegt. "Das Auto scheint dort sehr konkurrenzfähig zu sein", meinte der WM-Dominator. "Ich hoffe daher, dass wir dorthin zurückkehren und gewinnen. Das wäre etwas sehr Besonderes." Auch für
Red Bull. Der Energy-Drink-Riese unterstützt den Champion seit dessen zwölften Lebensjahr. Vettels Dividende ist allerdings enorm.
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