Der WM-Führende rollte nach dem Qualifying ohne Sprit aus und startet in Abu Dhabi von der Boxengasse aus ins Rennen.
Auf so einen Fauxpas hat Fernando Alonso nur gewartet. 13 Punkte liegt der spanische Ferrari-Pilot in der WM-Wertung hinter Sebastian Vettel zurück – und schon heute hat er beim Grand Prix von Abu Dhabi (14 Uhr/live ORFeins, RTL, Sky) die Chance, nach der Führung zu greifen.
Das Red-Bull-Team seines größten Kontrahenten patzte beim gestrigen Qualifying auf dem Yas Marina Circuit gar fürchterlich: Sebastian Vettel fuhr hinter dem überlegenen Lewis Hamilton und hinter Teamkollege Mark Webber die drittschnellste Zeit des Tages, sein Auto musste der Deutsche allerdings nach Ende des Qualifikationstrainings abstellen – am Streckenrand, drei Kurven vor der Boxeneinfahrt.
Als Strafe wurde Vettel auf den letzten Startplatz versetzt, er wird das Rennen aber aus der Boxengasse beginnen. So habe man in der Nacht vor dem drittletzten Grand Prix zumindest noch die Möglichkeit, am Wagen zu arbeiten, teilte Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit. Durch das regelkonforme Manöver kann die Crew am Motor oder Chassis Einstellungen ändern, um Vettel beispielsweise Überholmanöver zu erleichtern.
Ohrfeige
"Stop the car", hatte der aufgeregte Renningenieur nach Ende des Qualifyings über den Boxenfunk gerufen – und Vettel folgte der Anweisung. Der Red Bull hatte schlichtweg zu wenig Benzin getankt, der Doppelweltmeister wartete auf eine Mitfahrgelegenheit. Direkt danach sagte er: "Ich weiß nicht, warum ich stoppen sollte. Wir hatten irgendein Problem. Ganz glücklich bin ich nicht."
Richtig unglücklich wurde er eine Stunde vor Mitternacht. Fahrer und Team hatten den Stewards den vorzeitigen Halt erklärt, diese gaben nach dem Studium der Telemetriedaten auch zu, dass es sich um höhere Gewalt handle. Allerdings: Bei dem üblichen Treibstofftest nach dem Qualifying reichte die Spritmenge für eine Analyse nicht mehr aus. "Das war ein Schlag", kommentierte Vettel die Entscheidung knapp. "Aber ändern können wir es jetzt nicht."
Die Strafversetzung löste Kopfschütteln aus, ist aber beileibe nicht einmalig: Auch Hamilton passierte heuer in Barcelona ähnliches. Er fuhr auf die Pole, stellte seinen Wagen wegen Spritmangels ab und musste vom letzten Platz starten. Schließlich wurde er im Rennen noch Achter.
Klar ist: Die Chancen von Vettels einzigem Titelkontrahenten Alonso sind gestiegen. Sollte Vettel heute nicht punkten, würde Alonso Rang drei reichen, um zwei Rennen vor dem Ende die WM-Führung zu übernehmen.
Durch den Fehler von Red Bull wurden indirekt die Bemühungen von Ferrari belohnt. Denn die Italiener hatten alles versucht, um den Rückstand auf Red Bull zu verkürzen. Bereits um 5 Uhr in der Früh Ortszeit (2 Uhr MEZ) begannen die Mechaniker am Auto von Fernando Alonso zu schrauben. Mit Rang sieben war der 31-jährige Alonso dann allerdings gar nicht zufrieden. Nun rückt er auf Platz sechs vor. Und Vettel verschwindet in seinem Rückspiegel.
Abu Dhabi-GP: Startaufstellung
1. | Lewis Hamilton
| GBR | McLaren |
2. | Mark Webber
| AUS | Red Bull
|
3. | Pastor Maldonado | VEN | Williams |
4. | Kimi Räikkönen | FIN | Lotus |
5. | Jenson Button
| GBR | McLaren |
6. | Fernando Alonso
| ESP
| Ferrari
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7. | Nico Rosberg | GER | Mercedes |
8. | Felipe Massa | BRA | Ferrari
|
9. | Romain Grosjean | FRA | Lotus |
10. | Nico Hülkenberg | GER | Force India |
11. | Sergio Perez | MEX | Sauber |
12. | Paul di Resta
| GBR | Force India |
13. | Michael Schumacher
| GER | Mercedes |
14. | Bruno Senna | BRA | Williams |
15. | Kamui Kobayashi | JPN | Sauber |
16. | Daniel Ricciardo | AUS | Toro Rosso
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17. | Jean-Eric Vergne | FRA | Toro Rosso
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18. | Heikki Kovalainen | FIN | Caterham |
19. | Charles Pic | FRA | Marussia |
20. | Witali Petrow | RUS | Caterham |
21. | Timo Glock | GER | Marussia |
22. | Pedro de la Rosa
| ESP
| HRT |
23. | Narain Karthikeyan | IND | HRT |
24. | Sebastian Vettel * | GER | Red Bull
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