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Keine Ruhe im Bullen-Rennstall

Sebastian Vettel hat im Streit mit seinem australischen Teamkollegen Mark Webber nachgelegt. "Auf der einen Seite gehorche ich den Entscheidungen des Teams, auf der anderen Seite hatte Mark den Sieg zu dem Zeitpunkt nicht verdient", sagte der dreifache Formel-1-Weltmeister am Donnerstag in Shanghai.

Er sehe sich auch nicht als "Bad Guy", betonte Vettel im Motorhome seines Red-Bull-Rennstalls. Dabei hatte Vettel bereits zuvor erklärt, sich nicht für seinen Sieg entschuldigen zu wollen.

Kurz zuvor hatte Webber in der offiziellen Pressekonferenz zum Grand Prix von China noch erklärt: "Wir können das nicht mit uns herumschleppen." Webber meinte damit den Krach nach dem Rennen in Sepang, wo Vettel ihm den Sieg weggeschnappt hatte.

Teamorder ignoriert

Der 25-jährige Deutsche hatte dabei die Order seines Teams ignoriert, den Australier nicht zu überholen. Vettel hatte die Red-Bull-Mannschaft dafür um Verzeihung gebeten. "Ehrlich gesagt haben die Leute nicht verstanden, wofür ich mich entschuldige", betonte der Hesse.

Auf die Frage, ob er befürchte, künftig auf die Unterstützung von Webber verzichten zu müssen, sagte Vettel dann: "Um ganz ehrlich zu sein, gab es nie Unterstützung von seiner Seite. Es gab mehr als eine Situation in der Vergangenheit, als er dem Team hätte helfen können, er es aber nicht tat." Sein Rennstall hatte zuvor schon klar gemacht, nicht noch einmal einen seiner Fahrer per Teamorder einzubremsen.

Wechselbörse

Indes lässt Kimi Räikkönen nach einem ersten öffentlichen Flirtversuch durch Red Bull für das kommende Jahr alles offen. "Ich habe keinen Vertrag für nächstes Jahr. Mal sehen, was passiert", sagte der Finne am Donnerstag im Vorfeld des dritten WM-Laufs dieser Formel-1-Saison in Shanghai.

Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz hatte den Weltmeister von 2007 jüngst auch als Kandidaten für das Cockpit neben Dreifach-Champion Sebastian Vettel genannt.

"Kimi ist cool und schnell und immer ein Kandidat", hatte der Milliardär betont. Der Vertrag von Vettels derzeitigem Kollegen, dem Australier Mark Webber, läuft mit Saisonende aus. Der deutsche Weltmeister und der aktuelle Lotus-Pilot Räikkönen sind seit langem gut befreundet. Der Finne war im Vorjahr in die Königsklasse zurückgekehrt und WM-Dritter geworden. Heuer gewann der "Iceman" das Auftaktrennen in Australien.