Sport/Motorsport

Martin Bauer erster Österreicher in MotoGP

Alle Kriterien sind erfüllt, die Bewilligung der Wildcard ist nur noch Formsache: Martin Bauer wird am 25. August als erster Österreicher in einem Moto-GP-Rennen an den Start gehen. In Brünn wird sich der 36-Jährige mit einem CRT-Prototypen (Motor BMW S1000RR, Chassis Suter) mit den Stars der Szene messen: Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo und natürlich Valentino Rossi.

Dass er die Stars nur von hinten sehen wird, ist Bauer klar: „Mein Motorrad ist mit den Werksmaschinen der Stars nur schwer zu vergleichen.“ Denn CRT steht für Claiming-Rule-Team. Dabei treten die Fahrer auf einem Prototypenchassis an, der Motor (ca. 225 PS) und die Komponenten beruhen allerdings auf der Serie. Die Top-Stars gehen auf reinrassigen Prototypen ins Rennen, die Werksmaschinen leisten mit 260 PS auch deutlich mehr.

Krönung

„Trotzdem ist es das Größte, da mitzufahren“, sagt Bauer. „Über die MotoGP-Klasse geht nichts drüber.“ Bemerkenswert: Sein Remus-Racing-Team ist ein rein österreichisches.

MotoGP ist schon eine sehr interessante Sache“, sagt der Niederösterreicher. „Die Motorräder unterliegen einem sehr weit gesteckten Reglement. Und die fahrerische Herausforderung ist natürlich enorm.“

Qualifiziert hat sich der 36-Jährige am vergangen Wochenende bei Testfahrten in Brünn. In mehr als 100 Trainingsrunden unterbot er die geforderte Zeit (sieben Prozent langsamer als die schnellste Trainingsrunde im Vorjahr) gleich im ersten Versuch mit Leichtigkeit. Mit den MotoGP-Einheitsreifen von Bridgestone verbesserte er die Zeit um weitere zwei Sekunden.

Vorerst konzentriert sich alles auf den Grand Prix von Tschechien am 25. August. „Prinzipiell ist mein Plan, nicht Letzter zu werden“, sagt Bauer. „Wenn ich mit den anderen etablierten CRT-Teams einigermaßen mithalten könnte, wäre es schon schön.“ Was danach geschieht, bleibt offen. Vorerst sei nur das Rennen in Brünn geplant, „aber natürlich spekuliere ich mit weiteren Einsätzen und auch mit weiteren Sponsoren.“

Ein Österreicher sorgte in der Motorrad-WM bereits für Furore: Von 1978 bis 1989 gewann Gustl Auinger insgesamt fünf Weltmeisterschaftsläufe in der 125er-Klasse. Den Sprung in die Königsklasse des Motorrad-Sports (damals 500 ccm) schaffte er aber nie.