Marko: "Der Mann, den es zu schlagen gilt"
Red Bulls Schlüsselkräfte sehen in Formel-1-Weltmeister
Sebastian Vettel einen gereiften Rennfahrer. Der WM-Dominator habe sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal weiterentwickelt, bekräftigten Motorsportchef Helmut Marko, Teamchef Christian Horner und Technikdirektor Adrian Newey vor dem Grand Prix von Singapur. Im Nachtrennen am Sonntag könnte Vettel sogar schon seinen zweiten WM-Titel perfekt machen.
Dabei ist der Deutsche gerade einmal 24 Jahre alt, hat lediglich 75 Grand Prix bestritten - und beeindruckende 18 davon gewonnen. Mitentscheidend ist Vettels steile Lernkurve. "Das Beeindruckendste an ihm ist, dass er nur sehr selten zweimal denselben Fehler macht", erklärte Newey, der für das aktuelle Wunderauto der Bullen verantwortlich zeichnet. "Er lernt unglaublich schnell und bringt die Kritiker dadurch immer wieder durcheinander."
Ehrgeiz
Mit einem waghalsigen Manöver gegen Fernando Alonso hatte Vettel zuletzt in Monza bewiesen, nicht nur von der Spitze aus gewinnen zu können. Die dem Youngster von Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali abgesprochenen Führungsqualitäten verursachten im Red-Bull-Lager nur Kopfschütteln. Es sind auch Vettels Akribie und sein Ehrgeiz, die das Team mitziehen - ähnlich den Ansprüchen, die Rekordchampion Michael Schumacher einst an Ferrari gestellt hatte.
"Sebastian gibt sich nie mit weniger zufrieden, als möglich ist. Er ist sehr fordernd, bleibt dabei aber immer ruhig", betonte
Marko. Der Steirer hat den Weltmeister jahrelang mitaufgebaut, eine Schlüsselerfahrung sei aber der WM-Titel im Vorjahr gewesen. "Vettel ist seither deutlich relaxter. Er ist menschlich und fahrerisch besser geworden", meinte Marko im hauseigenen Sender ServusTV. "Er muss nicht mehr mit der Brechstange unterwegs sein."
Vettel will alles erreichen
Vettels Erfolgshunger ist aber noch lange nicht gestillt, das habe das Manöver gegen Alonso bewiesen. "Wir haben einen Fahrer, der alles erreichen will. Er will die absolute Nummer eins werden", versicherte Marko. Mittlerweile habe das Team auch die Zuverlässigkeitsprobleme der Vergangenheit in den Griff bekommen. "Er hat das richtige Auto, macht keine Fehler, hat kein Pech und ist der Mann, den es zu schlagen gilt", erklärte der Red-Bull-Berater.
Das ist auch in
Singapur der Fall. "Sebastian will sich den Titel nicht abholen, das ist nicht seine Art", versprach Newey. "Er will ihn sich wirklich verdienen." Mit seinem neunten Saisonsieg wäre Vettel nach einer fast fehlerlosen Saison wohl endgültig am Ziel. "Seine bisherige Beständigkeit ist bemerkenswert", sagte Teamchef Horner der dpa. "Und er wird immer noch stärker und stärker." Das komme alleine durch die Erfahrung.
"Er hat vom Titelrennen im vergangenen Jahr viel gelernt", meinte Horner. "Man vergisst leicht, wie jung er noch ist und wie relativ wenige Rennen er bisher bestritten hat." Dennoch liegt Vettel mit 25 Pole Positions bereits vor Allzeit-Größen wie Niki Lauda. Mit zwei WM-Titeln schickt sich der Red-Bull-Star an, irgendwann selbst zu ihnen zu zählen. Horner: "Es ist eine Sache, den Titel zu holen. Es ist eine andere, dort oben zu bleiben."
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