Warum Vettel ein Spielverderber ist und was Stronach mit einem Pirelli-Reifen gemein hat.
Ein Rennen noch, dann ist Sommerpause in der Formel 1. Ein Rennen noch, dann hat Sebastian Vettel seine Verfolger vielleicht endgültig aus den Augen verloren. Ein Rennen, noch dann geht es bei Ferrari tatsächlich rund. Ein Blick in den Rückspiegel nach neun von 19 Rennen:
Der Gejagte: Sebastian Vettel zieht im großen Rennen auch heuer einsam seine Runden. Der Vorsprung des 25-jährigen Deutschen ist nach seinem Heimsieg am Sonntag auf dem Nürburgring auf 34 Punkte angewachsen. Der Titelverteidiger im Red-Bull-Boliden begeht kaum Eigenfehler, sein vierter Titel scheint nur noch ein paar Kurven entfernt. Die Konkurrenz hat er gar nicht mehr so recht im Visier: „Es ist eigentlich wurst, wo die anderen ins Ziel fahren.“
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Der erste Verfolger:Fernando Alonso, der Stolz der stolzen
Scuderia Ferrari, sah schon zuversichtlicher aus: „Um zurückzukommen, musst du zwei oder drei Rennen gewinnen. Im Moment sieht es nicht danach aus.“ Sein Rennstall kann das Entwicklungstempo der Konkurrenten nicht mithalten. Aus dem roten Renner wurde ein roter Penner. In
China Mitte April fehlten
Alonso lediglich 0,3 Sekunden auf die schnellste Qualifying-Runde, am Sonntag waren es 1,8 Sekunden.
Vettel gegen
Alonso ist das Duell dieser Zeit. Der Spanier scheint daran zu scheitern. Seit
Vettel für
Red Bull Racing fährt (2009), beendete er jede Saison vor
Alonso.
Die Aufsteiger:Binnen weniger Wochen stieg
Mercedes zur zweiten Kraft in der
Formel 1 auf. Die österreichische Führung (Lauda/ Wolff) verlieh den Silberpfeilen den lang ersehnten Glanz. Um in den WM-Kampf einzusteigen, fehlt jedoch die Konstanz. „Es ist etwas skurril, dass innerhalb einer Woche aus einem Siegauto ein Platz-fünf-sechs-Auto wird“, sagt
Motorsportchef Wolff. Das beste Team im Qualifying (sechs Polepositions) beansprucht im Rennen die sensiblen
Reifen zu stark – vor allem bei Hitze. Das ist ein ungünstiger Trend, denn die
Formel 1 reist dem Sommer hinterher.
Die Reifen: Das (Un)-Thema der Saison. Sie lösen sich auf, sie platzen, sie werden unerlaubt getestet, sie sind Gegenstand von Gerichtsverhandlungen. Sie sind irgendwie immer Thema und daher quasi der Frank Stronach der Formel 1. Mit dem einen Unterschied: Sie sind tatsächlich unverzichtbar.
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Die Pannen:Ein brennendes
Auto, das führerlos über die Strecke rollt; ein loser
Reifen, der einen Kameramann schwer verletzt – das Rennen auf dem
Nürburgring verdeutlichte, wie gefährlich die
Formel 1 auch noch im Jahr 2013 sein kann. Mit weiteren Pannen ist vermehrt zu rechnen, seitdem die Boxenstopps rennentscheidenden Charakter besitzen. Nicht länger als drei Sekunden sollte ein Reifenwechsel dauern. Bei dieser Hatz sind Fehler kaum zu vermeiden.
Die Sorgen: Sauber droht die Pleite. Der lange Zeit so mustergültige Rennstall aus der Schweiz hat gegenwärtig Probleme, die Löhne zu zahlen. Nur noch vier Rennställe sind frei von finanziellen Sorgen (Ferrari, Mercedes sowie die Mateschitz-Teams Red Bull und Toro Rosso). McLaren musste heuer erstmals in der fünfzigjährigen Teamgeschichte einen Fahrer engagieren, der Sponsorgeld mitbringt (Sergio Perez).
Der GP von Deutschland in Bildern: