EM-Bronze für 18-jährige Wolffhardt
Nicht die favorisierte Doppel-Weltmeisterin Corinna Kuhnle, sondern deren junge Landsfrau Viktoria Wolffhardt hat am Sonntag bei der Slalom-EM der Wildwasser-Kanuten in Krakau die zweite Medaille für Österreich geholt. Die 18-jährige Niederösterreicherin gewann im Kajak-Einer Bronze. Kuhnle kam nach zwei Torfehlern im Finale nicht über Endrang zehn hinaus.
Wolffhardt profitierte von einer nachträglichen Bestrafung der eigentlich drittplatzierten Deutschen Cindy Pöschel, die laut Jury-Einschätzung ein Tor nicht richtig passiert hatte. "Ich bin überglücklich", sagte die Tullnerin, bevor sie mit Kuhnle und Lisa Leitner auch noch im Teambewerb antrat. Wolffhardt hatte bereits im Vorlauf Glück, als sie gegenüber Leitner um drei Hundertstelsekunden ins Finale einzog.
Dort war Wolffhardt mehr als zweieinhalb Sekunden langsamer, setzte auf Sicherheit - mit Erfolg. "Sie hat ihre Fahrt gut angelegt", lobte Helmar Steindl, der Sportdirektor des Österreichischen Kanuverbandes (OKV). "Andere sind totales Risiko eingegangen und wurden bestraft." Favoritin Kuhnle etwa, die nach zweimal 50 Strafsekunden weiterhin auf ihren ersten EM-Titel warten muss.
"Für Rio 2016 gerüstet"
Für Kuhnle sprang Wolffhardt in die Bresche, sorgte für den größten Erfolg ihrer jungen Karriere. Erst Ende Juni feiert sie ihren 19. Geburtstag.
"Wir sind glücklich, dass mit Leitner und Wolffhardt zwei junge Athletinnen an die Weltklasse angeschlossen haben", erklärte Steindl. "Wir haben damit drei hochklassige Olympia-Kandidatinnen, das können nicht viele Verbände von sich behaupten. Wir sind für Rio 2016 gerüstet." Bereits am Samstag hatte die Kärntnerin Julia Schmid im nicht olympischen Canadier-Einer EM-Silber erobert.