Handball: Fivers verpassen nur knapp die nächste Sensation
Von Mirad Odobašić
Die Fivers sind privilegiert. Während das Coronavirus den Spielbetrieb in der heimischen Liga beinahe zum Erliegen bringt, dürfen die Wiener auf europäischer Bühne auftreten. Und dabei machen sie eine gute Figur.
Zwei Wochen nach dem Sensationssieg gegen Toulouse war in der Hollgasse mit Ademar Leon der nächste Top-Klub zu Gast. Und wie schon zu Beginn des harten Lockdowns bewiesen die Fivers auch gegen die Spanier Europa-Reife, gingen diesmal allerdings nicht als Sieger vom Parkett - allerdings stark erhobenen Hauptes.
Die Fivers Margareten hatten den großen Favoriten zuvor an den Rand einer Niederlage gebracht. Erst in der allerletzten Minute kassierten die Männer von Trainer Peter Eckl den 33:33-Ausgleich und belohnten sich somit nicht für eine abermals bärenstarke Leistung.
Auf Augenhöhe
Nicht immer ist das Endergebnis eines Spiels auch tatsächlich das Abbild dessen. Dieses in der Hollgasse relativiert die vorangegangene These, denn die Wiener Handballer und der spanische Erstligist, der eine Konstante im europäischen Spitzenhandball darstellt, begegneten sich über die gesamten 60 Minuten auf Augenhöhe.
Die Gäste konnten sich zur Hälfte der ersten 30 Minuten einmal auf drei Tore Unterschied absetzen, doch die Fivers steckten nicht auf und holten die stets hauchdünne Führung immer wieder auf. Einen Gala-Abend hatte der linke Flügel Eric Damböck, der mit sieben Treffern bester Schütze war.
"Eine Bestätigung"
Zum Matchwinner avancierte aber beinahe ein anderer. Das Führungstor von Kreisläufer Tobias Wagner in der vorletzten Minute egalisierten die Spanier mit Ach und Krach - nach einem Ausschluss von Seidl und der daraus resultierenden Unterzahlsituation nützte Ademar einen Fehler der Fivers aus und traf das leere Tor.
Für die Wiener kein Genickbruch. "Das ist für mich die Bestätigung", sagte Fivers-Manager Thomas Menzl, den es vor Aufregung auf seinem Platz nicht halten konnte, noch kurz bevor die Schlusssirene ertönte. Eine Bestätigung für die europäische Reife seines Teams wohlgemerkt.