Warum sich mit Barisic die Geschichte bei Rapid wiederholt
Von Alexander Huber
Geschichte wiederholt sich, auch in Hütteldorf. Als Zoran Barisic im April 2013, während einer großen Krise, vom Amateurtrainer zum Chefcoach befördert wurde, dachten die meisten an einen Interimstrainer. Tatsächlich wurde Barisic mit drei zweiten Plätzen hinter Salzburg in Folge zum erfolgreichsten Rapid-Trainer des vergangenen Jahrzehnts.
Im Herbst 2015 gelang in der Europa League vor Villarreal der Gruppensieg, der Vertrag wurde vorzeitig verlängert – dennoch musste der bei der Mannschaft (für den damaligen Sportdirektor Müller zu) beliebte Coach im Sommer 2016 gehen.
Im April 2019, wieder während einer tiefen Krise, kam Zoran Barisic zurück. Michael Krammer hatte „den größten Fehler meiner Präsidentschaft“ rückgängig gemacht. Barisic kam allerdings als Nachfolger von Fredy Bickel und, weil die ursprünglich angedachte Doppel-Lösung mit Routinier Schulte nicht zu finanzieren war, als Alleinverantwortlicher für den gesamten Sport. Erneut wurde angezweifelt, ob der Wiener das „derhebt“.
Damals war Martin Bruckner im Präsidium der „Mann für die Zahlen“ und als größter Barisic-Fan überzeugt, dass der Rückkehrer die vielfältigen Aufgaben stemmen wird. Als Präsident fühlt sich Bruckner zwei Jahre später bestätigt: „Zoki hat die Kritiker Lügen gestraft“.
Am Dienstag wurde im Präsidium die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem Sportvorstand abgesegnet. Aus einem Vertrag bis 2022 wird einer bis Sommer 2024. „Wir wollen die bisherige gute Arbeit nicht nur fortsetzen, sondern verbessern“, kündigt der 50-Jährige an.
Bruckners Wahlkampfversprechen war, den Nachwuchs stärker zu fördern und den Verantwortlichen Kontinuität zuzusichern. Das Versprechen wurde eingelöst: So wie mit Coach Kühbauer und Barisic wurden auch die Verträge aller Akademietrainer verlängert. Eine erneute Abkehr vom Barisic-Weg wie 2016 ist diesmal höchst unwahrscheinlich.
Kader-Umbau
Derzeit bastelt Barisic mit Kühbauer am Kader der nächsten Saison. Nicht alle Wünsche sind zu erfüllen, dazu fordert die Corona-Krise Transfererlöse ein. Kühbauer ist aber überzeugt: „Wir werden wieder eine Mannschaft stellen, die den Rapid-Fans Freude macht.“