Verletzungs-Schock bei Rapid: 2 Schlüsselspieler fehlen in Florenz
Von Alexander Huber
„Wir haben Verletzungssorgen“, sagte Zoran Barisic am Dienstag. Ins Detail wollte der Rapid-Trainer noch nicht gehen. Mittwochvormittag ist klar: Die medizinische Abteilung hat alles versucht, aber die Europacup-Reise geht sich für gleich zwei Schlüsselspieler nicht aus. Guido Burgstaller und Thorsten Schick werden in Florenz fehlen.
Auch für die Sonntagspartie in Salzburg sieht es wegen der muskulären Probleme der Routiniers schlecht aus. Nach der Länderspielpause wird auf eine voll fitte Rückkehr von Burgstaller und Schick gehofft.
Einen Bluff, also mit verletzten Spielern anzureisen, um Fiorentina-Coach Italiano zu verwirren, lehnt Barisic ab: „Es sollen wie bei uns üblich nur Spieler im Kader stehen, die von der medizinischen Abteilung grünes Licht bekommen haben. Nur wer fit ist, reist mit.“
Umstellung auf rechter Seite
Schick wird durch Moritz Oswald ersetzt werden, so wie in der zweiten Hälfte gegen die WSG (1:1).
Martin Koscelnik wurde nach den (letzten) 45 enttäuschenden Minuten gegen die Tiroler die Freigabe zum Verkauf an NAC Breda erteilt. Der Slowake spielte gegen die WSG so, als wollte er sich keinesfalls noch wehtun und war deswegen auch kein Thema mehr für das Play-off-Rückspiel. (Der derzeit noch gesuchte Koscelnik-Nachfolger hätte in Florenz ohnehin noch keine Spielberechtigung.)
Vor Oswald gibt es gegen den starken Fiorentina-Kapitän Biraghi zwei Optionen: Nicolas Kühn und Ante Bajic.
Noch schwerer zu ersetzen sein wird Guido Burgstaller. Entweder durch Oliver Strunz oder Fally Mayulu – das ist bei allem Respekt vor den Alternativen nicht vergleichbar mit der Bedeutung des Kapitäns für das Rapid-Spiel. „Wir brauchen Burgi wie einen Bissen Brot, er ist der wichtigste Spieler“, erklärte Barisic nach dem Remis gegen die Wattener.
Ebenfalls angedacht werden könnte, auf einen gelernten Mittelstürmer überhaupt zu verzichten und Marco Grüll ganz nach vorne zu ziehen. Der umworbene Flügel steht auch für den Kampf um die Gruppenphase zur Verfügung.
"Alles zu gewinnen"
Barisic will nicht hadern: "Wir haben keine Chance, laut Papierform. Aber ich hoffe auf das Scheiß-mir-nix-Gen in der Mannschaft. Wir haben einen Plan und nichts zu verlieren, nur alles zu gewinnen."
Jedenfalls steht mit diesen Ausfällen fest: Das erhoffte „Wunder von Florenz“ wäre mit einem Einzug in die Conference League ein noch größeres. Für Rapid wird es noch schwieriger, auf das 1:0 im Hinspiel den ersten Aufstieg der Hütteldorfer überhaupt gegen einen italienischen Verein folgen zu lassen.