Sport/Fußball

FIFA setzt auf Torlinientechnik

Jahrelang konnte sich Joseph Blatter mit der Einführung von technischen Hilfsmitteln nicht so recht anfreunden. Jetzt preist sie der FIFA-Boss als Heilsbringer für den Fußball: „Es ist die Lösung, es ist nicht irgendeine Lösung“, sagte der Schweizer über die Torlinientechnologie. Diese kommt beim Confederations-Cup erstmals hochoffiziell zum Einsatz.

Die Firma GoalControl aus Deutschland hat die Technik entwickelt. Das System kann mit jedem Ball arbeiten, auch an den Toren sind keine Um- oder Anbauten nötig. 14 Hochgeschwindigkeitskameras, die unter dem Stadiondach angebracht werden, erfassen die Position des Balles in drei Dimensionen – das gesamte Spiel über. Überquert der Ball die Torlinie komplett, empfängt die Uhr des Schiedsrichters in weniger als einer Sekunde ein Signal.

In Würselen bei Aachen hatte sich Dirk Broichhausen schon vor dem fatalen Fehlpfiff in Südafrika über eine Schiedsrichter-Entscheidung echauffiert. Sein damaliges Unternehmen, spezialisiert auf kamerabasierte Systeme, die Fehler bei der Produktion von Gummi- und Kunststoffteilen erkennen, war in der Lage, mit viel Enthusiasmus die Entwicklung von Torkameras voranzutreiben. Im April folgte nach einer aufwendigen Test- und Genehmigungsphase der Zuschlag durch die FIFA.

„Alle Schiedsrichter sind glücklich, dass sie diese Hilfe haben. Ich bin sehr gespannt, wie es funktioniert“, sagte Joseph Blatter, der zugab, dass er auf den Ernstfall hofft.