Sport-Club gegen Vienna: Ein Kultderby mit weiblicher Note
Die zweite Auflage des „Derby of Love“ zwischen dem Wiener Sport-Club und der Vienna in diesem Herbst bekommt eindeutig eine weibliche Note. Im ÖFB-Frauencup trifft der Zweitligist aus Dornbach am Samstag auf den Erstligisten aus Döbling (13.30 Uhr/live ORF+). Die Blau-Gelben von der Hohen Warte sind auch an der Alszeile zu Wien-Hernals eindeutig in der Favoritenrolle, wie auch die Sportliche Leiterin Nina Burger weiß.
Zuschauerandrang
„Die Rollenverteilung ist gegeben, dennoch müssen wir unser Bestes abliefern und 100 Prozent Einsatz aufbieten.“ Denn auch bei den Frauen hat der Cup eigene Gesetze. Diese Floskel kennt keine Geschlechtergrenzen. Bei den Gastgebern freut man sich schon auf das ungleiche Duell. „Natürlich hat das Derby auch bei uns eine hohe Bedeutung, auch weil da viel mehr Zuschauer kommen“, erklärt Co-Trainerin Sabine Eder. 500 Besucher und noch mehr werden in Dornbach erwartet, zwecks Derby-Brunch öffnen die Pforten bereits um 12 Uhr.
Eder sieht ihre Mannschaft vor einer „sehr großen Herausforderung“, aber nicht chancenlos: „Der Druck liegt bei der Vienna, im Fußball ist alles möglich.“ Druck, mit dem die Vienna umzugehen weiß. „Wir wollen von Beginn an klar machen, dass wir eine Runde weiterkommen wollen“, so ÖFB-Rekordtorschützin Burger (48 Treffer in 109 Länderspielen). Die 33-Jährige zeigt sich mit der bisherigen Saison der Vienna durchaus zufrieden, man rangiert auf Platz vier, liegt sogar vor Neulengbach, einem höher eingestuften Team. „Zudem hätten wir gegen die Austria und gegen Sturm auch noch punkten können. Wir sind mit der Platzierung zufrieden und auch mit den Leistungen.“ Beim Sport-Club lief es hingegen nicht ganz so rund. „Wir hatten viele Höhen und Tiefen“, seufzt Eder, die mit ihrem Team in der zweiten Liga derzeit auf Rang neun liegt. Die Ziele des Vereins: „Jetzt einmal der Klassenerhalt, uns in der zweiten Liga etablieren und irgendwann auch um den Aufstieg mitspielen können.“
Ungleiches Duell
Der Blick in die Zukunft fällt bei Burger und der Vienna deutlich rosiger aus: „Wir hatten viele Verletzte. Daher wird es für die Rückrunde spannend, wenn der Kader wieder voll besetzt ist.“ Von der Zielsetzung rückt man deshalb aber nicht ab: Im ersten Liga-Jahr möchte sich die Vienna im Mittelfeld festsetzen.
Warum die Vienna im Vergleich mit der Konkurrenz aus Hernals derzeit die Nase klar vorne hat? Eder: „Die Vienna hat schon auch andere finanzielle Möglichkeiten als wir. Geld wird auch im Frauenfußball immer wichtiger.“ Doch Geld alleine schießt bekanntlich keine Tore – auch diese Floskel kennt keine Geschlechtergrenzen. Demnach steht einem packenden Traditionsduell nichts im Wege!