Später Triumph gegen AS Roma: Salzburg greift nach EL-Aufstieg
Von Peter Gutmayer
Zum sechsten Mal überwinterte Salzburg im Europacup, so oft wie keine andere österreichische Mannschaft. Das Problem dabei: In den K.o.-Runden lief es zuletzt gar nicht gut, seit 2019 hat man keine mehr überstanden. Doch die Mannschaft von Coach Jaissle ist drauf und dran diesen Fluch zu besiegen.
RED BULL SALZBURG – AS ROMA 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 (88.) Capaldo.
Gelbe Karten: Pavlovic, Koita, Gloukh bzw. Ibanez.
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer - Gourna-Douath - Capaldo, Sucic (83. Gloukh), Seiwald – Fernando (60. Adamu), Okafor (83. Koita).
Roma: Rui Patricio - Mancini, Smalling, Ibanez - Zalewski, Matic, Cristante, El Shaarawy – Dybala (46. Celik), Pellegrini (74. Wijnaldum) – Abraham (74. Belotti).
Mit einem 1:0-Erfolg im Play-off-Hinspiel gegen die AS Roma legte sie den Grundstein zum Aufstieg, den der österreichische Serienmeister nächste Woche in Rom besiegeln will. Goldtorschütze war Nicolas Capaldo, der kurz vor dem Ende per Kopf traf.
Die ersten Rauchzeichen kamen aus dem Gästesektor, die ersten Lebenszeichen jedoch von den Salzburgern. Capaldos Versuch war noch harmlos (8.), Okafor verfehlte das Ziel nur knapp (10.). Da verließ auch Mourinho erstmals wild gestikulierend seine Coaching-Zone.
Guter Start
Die Energie im mit 29.520 Zuschauern ausverkauften Stadion war von der ersten Minute an zu spüren, der Funke sprang wie von Trainer Jaissle erhofft auf seine Mannschaft über. Die Folge: Salzburg setzte den Tabellenvierten der Serie A unter Druck. Die ganz gefährlichen Chancen waren noch nicht dabei, aber 7:1 Torschüsse und 54 Prozent Ballbesitz sprachen in den ersten 20 Minuten klar für Salzburg.
Hinten verteidigte Österreichs Serienmeister sehr diszipliniert, hielt Romas gefürchtete Offensive um den argentinischen Weltmeister Dybala vom eigenen Tor weg.
Nach rund 20 Minuten sollte sich die Charakteristik des Spiels ein wenig ändern. Die Salzburger kamen vorne nicht mehr so gut zur Geltung, auf der anderen Seite zeigten die Römer, dass sie auch gefährlich werden können. Abraham vergab die erste gute Möglichkeit per Kopf (24.).
Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit hoher Intensität. Torchancen waren Mangelware – bis zur 43. Minute. Da war Salzburgs Abwehr plötzlich offen. Abraham setzte sich gegen Pavlovic durch und zog ab, aber Keeper Köhn rettet im zweiten Versuch – mit Glück.
Salzburg hielt die Partie weiter offen und die Roma-Offensive vom eigenen Tor weg. Nach vorne konnten die Hausherren aber nur wenig Akzente setzen. Nach einer Stunde ersetzte Adamu Fernando, der seine Schnelligkeit diesmal nicht in Torgefahr ummünzen konnte – und der Joker stach beinahe mit der ersten Ballberührung. Sein Kopfball fiel jedoch zu unplatziert aus, außerdem wäre er wohl knapp im Abseits gestanden (61.).
Starkes Finish
Im Mittelfeld schlichen sich jetzt auf beiden Seiten vermehrt Fehler ein, was der Spannung ebenso wenig schadete, wie der Stimmung. Die Italiener waren dem Sieg näher, Salzburg hatte zweimal Glück. Zunächst traf Cristante per Kopf die Außenstange (72.). Als Belotti aus kurzer Distanz abzog, setzten die Roma-Fans schon zum Jubel an, doch Köhn lenkte den Ball an die Stange und rettete seinem Team das 0:0 (80.). Auf der anderen Seite machte es Capaldo nach Pavlovic-Flanke besser und nickte zum Sieg ein (88.).