Sport/Fußball

Salzburg schlägt den WAC, Aufsteiger Lustenau feiert Kantersieg

Serienmeister Red Bull Salzburg hat in der vierten Runde der Bundesliga einen 2:1-(2:0)-Heimsieg gegen den Wolfsberger AC eingefahren. In der Red-Bull-Arena trafen Strahinja Pavlovic (20.) und Benjamin Sesko (41.) für die über weite Strecken klar überlegenen Gastgeber. Dario Vizinger erzielte zu spät den Anschlusstreffer (93.). Während die Elf von Trainer Matthias Jaissle mit neun Zählern als Zweiter einen Punkt Rückstand auf Leader LASK hat, bleibt der WAC sieglos.

RED BULL SALZBURG – WAC 2:1 (2:0)
Tore: 1:0 (20.) Pavlovic, 2:0 (41.) Sesko, 2:1 (93.) Vizinger.
Gelbe Karten: Wöber bzw. Keine.
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Pavlovic, Wöber - Capaldo, Seiwald, Sucic (78. Adamu), Kjaergaard – Sesko (79. Bernede), Fernando (58. Okafor).
WAC: Bonmann - Schifferl, Baumgartner, D. Gugganig – Novak (66. Piesinger), Taferner (46. Kerschbaumer), Ballo (69. Veratschnig), Leitgeb, Scherzer (46. Jasic) - Vergos, Baribo (46. Vizinger).

Das Team von Robin Dutt steuert damit auf einen Liga-Fehlstart hin, ist mit zwei Punkten Elfter und damit Vorletzter und das auch nur, weil Schlusslicht Austria Wien mit drei Minuspunkten gestartet ist. Die Wolfsberger, die schon in der vergangenen Saison vier teils deutliche Liga-Niederlagen gegen Salzburg kassiert hatten, reisen nun nach Norwegen, wo am Donnerstag (19.00) das Conference-League-Play-off-Hinspiel bei Molde FK wartet. Red Bull hat am kommenden Samstag Austria Klagenfurt (17.00) zu Gast.

Salzburg übernahm Kommando

Salzburg-Coach Jaissle, der nach einer Mandelentzündung wieder fit an der Seitenlinie stand, ließ seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Sieg in Hartberg unverändert. Bei den Wolfsbergern brachte Dutt nach der erfolgreichen Europacup-Reise auf Malta (4:0 gegen Gzira) unter der Woche vier neue Kräfte. So durfte im Angriff der griechische Neuzugang Nikolaos Vergos erstmals in der Liga von Beginn an stürmen.

Die Bullen übernahmen vom Anpfiff weg das Kommando und drängten die Kärntner hinten rein. Maurits Kjaergaard vergab per Volleyschuss die erste gute Gelegenheit der Gastgeber (6.). Der WAC versuchte defensiv dicht gestaffelt mit viel "Manpower" den Salzburger Dauerdruck zu bekämpfen.

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Gelang ein Treffer zunächst nicht aus dem Spiel heraus, so hatte die Jaissle-Truppe die Gelegenheit, mit regelrechten Corner-Serien Standards zu üben. Beim neunten Eckball klingelte es dann erstmals im WAC-Tor: Pavlovic, der im Sommer vom AS Monaco nach Wals-Siezenheim gewechselt war, köpfelte die Sucic-Hereingabe via Latten-Unterkante zum 1:0 ein. Es war der Premierentreffer des 1,94 m großen Verteidigers.

Einbahnstraßen-Fußball

Der Meister kontrollierte weiter das Spiel nach Belieben, Chancen für die Gäste waren Fehlanzeige. Und so legte der Favorit noch vor der Pause nach: Fernando setzte sich stark über den linken Flügel durch, seinen Querpass verwertete Sesko problemlos zum 2:0. Es war der zweite Saisontreffer des 19-jährigen Slowenen, der nach der Saison nach Leipzig wechselt.

Dutt brachte in der Pause drei neue Spieler, das Spiel bot zunächst allerdings weiter Einbahnstraßen-Fußball. Erst verpasste Sesko seinen zweiten Treffer, weil WAC-Keeper Hendrik Bonmann im 1:1 mit dem Slowenen die Nerven behielt (48.). Danach schauten die Kärntner im eigenen Strafraum Sesko und Luka Sucic beim Kicken zu, Kjaergaards Abschluss parierte erneut Bonmann (51.).

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In der 53. Minute verzeichnete der WAC durch den eingewechselten Vizinger seinen ersten Torschuss (53.), das Schiedsrichtergespann um Alexander Harkam entschied allerdings auf Abseits. Die Kärntner wurden nun offensiver. Eine gute Chance bot sich Vergos, der nach Veratschnig-Flanke per Kopf an Philipp Köhn scheiterte (74.). Wenig später prüfte Maximilian Wöber nach Kerschbaumer-Freistoß ungewollt seinen eigenen Keeper per Schulter, doch Köhn stand auf dem Posten (82.). Vizinger traf schließlich per Kopf in der Nachspielzeit (93.). Zumindest mit der zweiten Hälfte können die Wolfsberger zufrieden sein.

  • SCHAUPLATZ LUSTENAU

Aufsteiger Austria Lustenau hat indes auch im zweiten Saison-Heimspiel drei Zähler eingefahren. Die Vorarlberger setzten sich am Sonntag gegen Hartberg trotz frühem Rückstand mit 4:1 (2:1) durch. Dario Tadic (8.) brachte zunächst dominierende Oststeirer per Foulelfer voran. Ein Doppelschlag von Bryan Teixeira (41.) und Anderson (44.) vor der Pause brachte aber die Wende. Lukas Fridrikas (67.) und Michael Cheukoua (91.) ließ die Lustenauer weiter jubeln.

AUSTRIA LUSTENAU – TSV HARTBERG 4:1 (2:1)
Tore: 0:1 (8.) Tadic, 1:1 (41.) Teixeira, 2:1 (44.) Anderson, 3:1 (67.) Fridrikas, 4:1 (92.) Cheukoua.
Gelbe Karten: Teixeira, Fridrikas bzw. Ejupi, Swete.
Lustenau: Schierl – Gmeiner (59. Fridrikas), Maak, Hugonet, Guenouche (94. Berger) – Rhein (60. Türkmen), Grabher - Anderson, Surdanovic, Teixeira – Schmid (69. Cheukoua).
Hartberg: Swete - Farkas, Steinwender, Horvat, Kofler (81. Klem) – Ejupi (60. Fadinger) - Kainz, Aydin, Heil – Kröpfl (70. Sturm), Tadic (70. Paintsil).

Das Team von Markus Mader hält nach vier Runden somit bei sieben Punkten und liegt als Vierter in der oberen Tabellenhälfte. Hartberg hat nach dem Auftaktsieg über Altach indes nur noch einen Zähler geholt. Die Steirer finden sich aktuell auf dem zehnten Platz wieder.

Schlechter Start

Nach einem Heimerfolg der Lustenauer sah es vor rund 3.700 Zuschauern zunächst nicht aus. Der Liga-Neuling - mit Torben Rhein neu im Mittelfeld - startete schlecht in die Partie. Hartberg holte schon nach wenigen Sekunden den ersten Eckball heraus, Tadic' Kopfball rang Domenik Schierl eine Flugeinlage ab.

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Die nach dem 0:2 gegen Salzburg an drei Positionen veränderten Gäste blieben danach am Drücker. Jürgen Heil wühlte sich in den Strafraum, Lustenaus Jean Hugonet traf beim Klärungsversuch den Knöchel des Steirers. Schiedsrichter Manuel Schüttelgruber schritt nach VAR-Intervention zum Bildschirm und gab den Strafstoß. Tadic verwertete scharf über Schierls Fingerspitzen.

Noch in der ersten Viertelstunde hätte die Elf von Trainer Klaus Schmidt nachlegen können, Heil schloss aber zu zentral auf Schierl ab (12.). Die Partie plätscherte mit Vorteilen für die Hartberger dann vor sich hin. Der Aufsteiger kam 40 Minuten in der Offensive überhaupt nicht an. Die ersten beiden Torschüsse saßen dann aber, wobei die Hartberger kräftig mithalfen.

Hitzige Partie

Zunächst entwischte Teixeira nach Lochpass von Stefano Surdanovic Gegenspieler Patrick Farkas und düpierte TSV-Goalie Rene Swete mit einem Abschluss ins kurze Eck. Dann wurde der Franzose Teixeira an der Torlinie nicht attackiert und fand Anderson, der per Kopf aus kurzer Distanz keine Probleme hatte. Hartberg hatte in einer turbulenten Phase vor Seitenwechsel sogar noch die Ausgleichschance, Angreifer Mario Kröpfl verzog per Volley aus zwölf Metern aber deutlich.

In den fünf Minuten nach der Pause hätte es durchaus 3:1 oder 2:2 stehen können. Zunächst schloss Anderson zu zentral auf Swete ab, dann lag der Ball nach einem Eckball schon im Lustenauer Gehäuse: Schüttengruber sah beim Gerangel davor jedoch ein Foulspiel des vermeintlichen Torschützen Albert Ejupi an Surdanovic.

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Nach einer Stunde wurde die Partie hitziger. Hartberg musste mehr riskieren und lief in den entscheidenden Konter. Anderson ließ rechts außen Gegenspieler Kofler stehen, der kurz davor eingewechselte Fridrikas verwertete die Hereingabe des Brasilianers. Hartberg versuchte danach vehement, den Anschlusstreffer zu erzwingen. Seth Paintsil vergab jedoch bereits in der 90. Minute das mögliche 2:3. Eine Minute später besorgte Cheukoua den Endstand.

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