Sport/Fußball

Salzburg bei Lok unter Zugzwang: Vier Rezepte für einen Sieg

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass Salzburg ein Gruppenspiel in der Champions League gewonnen hat. Am 27. November 2019 gab es einen 4:1-Erfolg in Genk. Heute, Dienstag, sollte die Negativserie nach fünf sieglosen Gruppenspielen bei Lok Moskau (18.55 Uhr, im KURIER-Liveticker) enden. Jedenfalls, wenn es nach Trainer Jesse Marsch geht. „Wir müssen gewinnen“, stellte der US-Amerikaner vor dem Abflug in die russische Hauptstadt klar.

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Fix sind vor dem fünften Gruppenspiel zwei Dinge: Sollte Salzburg bei Lok verlieren, ist die Europacup-Saison bereits vor Weihnachten zu Ende. Und selbst bei einem Sieg in Moskau ist Platz zwei und das Überwintern in der Champions League nur möglich, wenn es Schützenhilfe der Bayern gibt. Sollten die Münchner bei Atlético verlieren, kann Salzburg die Madrilenen nicht mehr überholen.

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Da das zweite Gruppenspiel erst um 21 Uhr angepfiffen wird, sollte Österreichs Meister in Moskau vorlegen, um Atlético unter Druck zu setzen. Was aber muss Salzburg besser machen, dass nach zwölf Monaten wieder ein Sieg gelingt?

  • Kompakt auftreten

Salzburg hat in den ersten vier Gruppenspielen 14 Gegentreffer kassiert, mindestens zwei waren es in jedem Spiel – das sind viel zu viele, um in der Champions League erfolgreich sein zu können. Beim 1:3 bei Bayern München vor sieben Tagen war die Defensivarbeit schon besser als in den Spielen davor, aber noch immer nicht gut genug, um gegen den Titelverteidiger weniger als drei Gegentore zu bekommen. Natürlich haben die Moskauer nicht die Offensivqualität der Bayern, aber Lok hat beim 2:2 in Salzburg gezeigt, dass man die Red-Bull-Schwächen sehr wohl ausnützen kann. Bei Standardsituationen wird Salzburg extrem aufpassen müssen. Und auch die Rückraumverteidigung auf beiden Abwehrseiten wird besser funktionieren müssen als im ersten Duell. Die vielen Wechselpässe von Lok sorgten damals für kollektive Verwirrung.

  • Effizienz steigern

Mit ihrer Spielweise kommen die Salzburger gegen jeden Gegner zu Chancen. Das haben nicht nur die ersten Spiele gegen Lok (2:2) und bei Atlético (2:3), sondern auch beide Duelle gegen die Bayern bewiesen (2:6, 1:3). Die Salzburger werden aber effizienter sein müssen als zuletzt in München. Es wurden vier Großchancen ausgelassen, nur eine einzige wurde verwertet. Ob man auch in Moskau so viele Möglichkeiten bekommt, ist zweifelhaft. Lok habe „eine Mannschaft, die unglaublich verteidigt, sie machen alles, um das Tor zu schützen“, erläutert Marsch. Dass der Gegner in vier Spielen nur fünf Gegentore kassiert hat, sollte für seine Elf Warnung genug sein. Effizienz wird ein Schlüssel zum Erfolg sein. Stürmer Patson Daka ist nach seiner Muskelverletzung wieder einsatzbereit, „wir wissen derzeit aber noch nicht, für wie viele Minuten“, erklärt Salzburg-Coach Marsch.

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  • Großchancen abwehren

Österreichs Teamspieler Cican Stankovic ist bei Salzburg intern unumstritten und klar die Nummer 1. Der große Rückhalt war der Keeper bisher in der Champions League allerdings noch nicht. Im Gegenteil: Bei dem einen oder anderen Gegentor, darunter auch beim Ausgleich von Lok Moskau zum 2:2-Endstand im ersten Duell in der Red-Bull-Arena, machte Stankovic nicht die beste Figur. Die wird er aber in Moskau wohl machen müssen, damit die Salzburger endlich auch in der Gruppenphase der Champions League wieder erfolgreich sein können.

  • System adaptieren

Das ist natürlich ein heikles Thema. Salzburg ist ja mit der üblichen 4-2-2-2-Grundordnung durchaus erfolgreich. Aber im ersten Duell gegen Lok hatte man in der Red-Bull-Arena damit zunächst große Probleme, weil die Moskauer von Trainer Marko Nikolic perfekt auf Salzburg eingestellt worden waren. Erst als Marsch nach dem frühen 0:1-Rückstand nach gut 25 Minuten auf eine Raute im Mittelfeld umstellte und Routinier Zlatko Junuzovic auf die Zehner-Position vorzog, fanden die Salzburger besser ins Spiel. Es wird spannend sein, ob der US-Amerikaner seine Mannschaft in Moskau mit dieser Grundordnung schon beginnen lässt.