Rückkehr aus dem Corona-Tief: Viele offene Fragen bei Sturm Graz
Von Alexander Huber
Vor dem Saisonstart können Trainer nur schwer einschätzen, wie Spiele ausgehen werden. Nach dieser Länderspielpause ist für Sturm-Coach Christian Ilzer sogar alles offen. Das Corona-Tief hat Spuren hinterlassen.
Werden die Grazer gegen den LASK (17 Uhr) alte Stärken zeigen? Oder wird der Anfang November ausgebrochene Cluster noch bis zum Winter Punkte kosten?
„Es war im Rückblick dringend nötig, dass wir nach dem abgesagten Altach-Spiel eine komplette Woche trainingsfrei gegeben haben. Es sind währenddessen noch positive Tests dazu gekommen“, erklärt Andreas Schicker im KURIER-Gespräch.
"Kein gutes Bild"
Der Sportchef übt auch Selbstkritik: „Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas verändert hätte. Aber der große Flieger nach Spanien zum Spiel gegen Real Sociedad mit Spielern, Funktionären und Fans war falsch. Das hat kein gutes Bild abgegeben.“
Der Cluster umfasste ungeimpfte und auch geimpfte Spieler. Jetzt sind alle zurück im Training. Aber die Fragen bleiben. „Es gibt positiv getestete Spieler, die Symptome hatten und im Training Vollgas geben. Bei manchen ist es genau umgekehrt.“
Keine Symptome, dafür jetzt im Training schlapp – so wird jede Aufstellung für Ilzer zum Rätsel.
Frühe Wechsel?
Schicker betont: „Vielleicht müssen wir schon früh wechseln. Wir haben allen klar gemacht, dass sie es sofort melden, wenn sie sich im Spiel nicht gut fühlen.“
Ungewohnt wird auch die Kulisse vor der Rückkehr der Geisterspiele. Die Fanszene von Sturm kommt, verzichtet aber auf Support: „Wir wollen keinesfalls im Stadion eine Show abziehen und ein Fest feiern, während in den Krankenhäusern der Hut brennt.“
Duell der Austrias
Nach langer Pause gibt es in Klagenfurt wieder ein Duell der Austrias zu sehen (14.30 Uhr). Und wohl eines auf Augenhöhe.
Als Mann der klaren Worte ist Peter Pacult die Freude über die Heimbilanz ohne Pleite vergangen. Der Klagenfurt-Coach kritisierte Impfverweigerer wie Politik dafür, dass wieder ein Lockdown ansteht.
Für die Wiener steht eine andere Entscheidung an: Spätestens in einer Woche müssen konkrete Zahlen möglicher Investoren auf den Tisch.