Sport/Fußball

Rapid: Daumendrücken für den Klassenfeind

Es ist der letzte Höhepunkt der österreichischen Klubsaison 2011/’12: Im Wiener Ernst-Happel-Stadion stehen einander im Cup-Finale Titelverteidiger Ried und Meister Salzburg gegenüber (16 Uhr, live ORFeins).

Es geht in diesem Spiel allerdings um mehr als nur um den Cupsieg, es geht auch darum, ob Ried oder Rapid in der dritten Runde in die Europa-League-Qualifikation einsteigen darf.

Eigentlich wäre Österreich als 19. des für die Vergabe der Europacup-Startplätze entscheidenden UEFA-Länderrankings 2011 einer der Verlierer der Europacup-Reform gewesen: Dem Cupsieger der Nummer 19 war bisher fix ein Platz in der dritten Europa-League-Qualifikationsrunde zugestanden.

Weil ab kommender Saison neben dem Titelverteidiger auch die Cupsieger der Top-6-Nationen fix für die Europa-League-Gruppenphase qualifiziert sind, hätte Österreichs Cupsieger dieses Privileg verloren und hätte wie der Zweit- und Drittplatzierte der Liga in der zweiten Quali-Runde einsteigen müssen.

Doch seit dem Europa-League-Finale vor zehn Tagen ist alles anders. Weil sich Europa-League-Sieger Atletico Madrid auch über die spanische Primera Division für die kommende Saison der Europa League qualifiziert hat, den dafür zustehenden Platz im Qualifikations-Play-off als Titelverteidiger (Fixplatz in der Gruppenphase) aber nicht benötigt, rutscht Österreichs Cupsieger in die dritte Qualifikationsrunde.

Imaginäres Duell

Das heißt aber nicht, dass Ried diesen Startplatz in jedem Fall bekommt. Sollten die Innviertler heute das Finale verlieren, profitiert Rapid davon.

Dafür gibt es zwei Gründe: Salzburg startet als Meister in der höherwertigen Champions-League-Qualifikation. Dazu ist laut UEFA-Regulativ der Vizemeister-Titel höherwertiger als die Cup-Final-Teilnahme. Für die bereits auf Urlaub befindlichen Rapidler heißt das, dass man dem Klassenfeind heute die Daumen drücken muss.

Sollten die Salzburger Cupsieger werden, erspart sich Rapid die zweite Qualifikationsrunde, deren Hinspiel (19. Juli) noch vor dem Bundesliga-Start (21./21. Juli) stattfindet und die höchstwahrscheinlich auch mit einer ziemlich strapaziösen Reise in den Osten Europas verbunden ist.

Die Statistik spricht allerdings für Ried: Während die Innviertler schon zwei Mal Cupsieger werden konnten (1998, 2011), sind die Salzburger bei allen vier bisherigen Finalteilnahmen (1974, 1980, 1981, 2000) erfolglos geblieben.

"Wir haben in der Meisterschaft vier Mal nicht gewonnen und wollen das nun ändern", sagt Ried-Coach Gerhard Schweitzer, dessen Team in elf Cup-Partien in Folge als Sieger vom Platz gehen konnte.

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