Sport/Fußball

Polizei ermittelt gegen rassistische Fans

Ein Abbruch-Spiel geht in die Verlängerung. Nach dem Rassismus-Eklat beim freundschaftlichen Testmatch zwischen dem AC Mailand und dem Viertligisten Pro Patria hat die italienische Polizei die Verantwortlichen identifiziert.

Ein erster Fan gestand, im Stadion von Busto Arsizio rassistische Sprechchöre gegen Kevin-Prince Boateng und die übrigen dunkelhäutigen Spieler der Mailänder angestimmt zu haben.

Wie die zuständige Polizei in Varese mitteilte, konnten die Täter mithilfe von Video-Aufzeichnungen ermittelt werden. Ihnen drohen Stadionverbote von fünf Jahren und weitere Verfahren.

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Der gebürtige Berliner Boateng hatte am Donnerstag im Testspiel gegen Pro Patria in der 26. Spielminute das Spielfeld verlassen, weil er und seine dunkelhäutigen Teamkollegen wiederholt von gegnerischen Fans rassistisch verhöhnt worden waren. Sein Team folgte ihm. Das Spiel wurde abgebrochen. Für die konsequente Reaktion bekamen der international für Ghana spielende Boateng und sein Team großes Lob.

Boateng meldete sich via twitter zu Wort: „Ich bedanke mich für die Unterstützung und den Zuspruch so vieler Menschen. Das bedeutet mir sehr viel.“ Die restlichen Tifosi von Pro Patria entschuldigten sich am Tag danach: „Was gestern passiert ist, war absolut unqualifiziert. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen so bestraft werden, wie es ihnen zusteht“, hieß es in einer Erklärung.

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Milan wollte sich mit diesem Testspiel auf die am Wochenende beginnende Frühjahrssaison vorbereiten. Fehlen wird den Mailändern jedenfalls der Brasilianer Pato, der nun fix für 15 Millionen Euro in seine Heimat zurückkehrt und für Corinthians São Paulo die Schuss-Stiefel schnüren wird.