Sport/Fußball

ÖFB-Nationalteam: Ein Sieg gegen Israel ist kein Anlass zur Euphorie

Es war ein Sieg, den man erwarten durfte, wenn die Nummer 32 gegen die Nummer 80 der Welt antritt. So gesehen war das 4:2 Österreichs gegen Israel die Erfüllung einer Pflicht, um die Fans mit der bisher so verkorksten WM-Qualifikation zu versöhnen, um wieder für eine bessere Stimmung rund um das Nationalteam zu sorgen, um sich Selbstvertrauen für die WM-Play-offs im März 2022 zu holen und auch um eventuell Franco Fodas Posten als Teamchef zu stärken.

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Denn ÖFB-Präsident Gerhard Milletich hatte zwei Siege gefordert, wenn möglich überzeugende. Ob nun ein 4:2 gegen Israel die präsidiale Überzeugung gestärkt hat, weiß nur der Burgenländer allein. Der Erfolg von Klagenfurt wurde nicht zu einer Offenbarung und auch nicht zur Trendwende. Es handelte sich um einen verdienten Sieg, bei dem Österreich wieder Probleme in der Defensive erkennen ließ, und bei dem man mutig und offensiv auftrat, als man in den Seilen hing. Am Montag gegen die Republik Moldau soll der nächste Schritt folgen, ein von Beginn an dominantes, aggressives und nach vorne orientiertes Auftreten.

Keine Euphorie

Nicht mit von der Partie werden Christoph Baumgartner, Martin Hinteregger und David Alaba sein. Maximilian Ullmann wurde nachnominiert. Sportdirektor Peter Schöttel stellt klar: „Es kommt jetzt keine Euphorie auf, wir können den Sieg schon richtig einordnen. Die drei Punkte waren in Ordnung, jetzt müssen am Montag die nächsten drei Zähler folgen.“ Schöttel freute sich über die Spielfreude der Mannschaft und den Umstand, dass auch ein höherer Sieg möglich und verdient gewesen wäre.

An der Situation von Franco Foda als Teamchef habe der Sieg nichts verändert. „Wir haben immer gesagt, dass wir nach beiden November-Spielen reden werden. Wir werden mit ein paar Tagen Abstand alles analysieren“, vertröstet Schöttel. Klare Fronten in der Teamchefsache wird es erst nächste Woche geben.

Der Hauptverantwortliche für den Erfolg war Köln-Spieler Louis Schaub, der als Joker mit einem Doppelpack die Partie ins Positive drehte. „Wir haben einen guten Kader, es ist nicht leicht für den Teamchef. Ich versuche, meine Einsatzzeiten zu nutzen. Ich bin stolz und froh, dabei zu sein. Da kann man schon auch geduldig sein“, sagt Schaub und verzichtet auf Forderungen, in der Startelf stehen zu müssen.

Nachschlag

Schaub sah ebenso wie Teamchef Foda den Willen, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. „Jetzt müssen wir gegen die Republik Moldau nachlegen“, fordert Foda. Immerhin geht es um eine ideale Vorbereitung auf die Play-offs im März, wo Österreich im Halbfinale wohl auswärts auf einen starken Gegner treffen wird.

Die Auslosung erfolgt noch im November, im Dezember erfährt Österreich die Gegner für die kommende Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland.