Sport/Fußball

Jobbörse im Teamcamp boomt

Stegersbach, Tag zwei der Vorbereitung auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden (7. Juni). Es regnet, die Zaungäste drücken sich unters Tribünendach, sie müssen zwei Mal hinschauen, um den Teamkapitän, der erstmals mittrainiert hat, zu erkennen. Christian Fuchs, der sich die letzten sieben Jahre als Ritual vor jedem Spiel den Bart gestutzt hatte, ist im Gesicht glatt. „Aber ich werde ihn mir wieder nachwachsen lassen“, erklärte der 27-Jährige.

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In der letzten Saison hatte er erstmals in seiner Karriere Haare lassen müssen – sportlich gesehen. Überall, wo er war (Mattersburg, Bochum, Mainz, anfangs auch Schalke), war der Linksverteidiger Stammspieler. Aber unterm neuen Trainer Keller saß er im Frühjahr sehr oft nur auf der Bank. „Am Anfang ist es mir sehr schwergefallen, das war eine völlig neue Lebenserfahrung“, sagt Fuchs. In seiner dritten Saison bei Schalke will er den Stammplatz zurückerobern. „Ich werde schauen, dass ich wieder auf dem Platz stehe.“ Er hat noch zwei Jahre Vertrag.

Bei etlichen anderen Teamkollegen ist die Zukunft nicht so klar wie bei Fuchs. Auch bei seinem Kumpel Robert Almer: Da ist derzeit nur sicher, dass sein Vertrag bei Düsseldorf beendet ist. Und dass der Teamtormann keinerlei Interesse hat, bei der Fortuna sein Glück auf der Bank zu suchen. Niederlande, Belgien, zweite deutsche Liga? Almer hat einige Optionen.

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Für Andreas Ivanschitz gibt es in Mainz keinen neuen Vertrag. Seine Frau ist mit den beiden Kindern noch in Deutschland, auf ein mögliches USA-Abenteuer will sich der 29-Jährige wegen seiner Kinder nicht einlassen. „Vielleicht in drei Jahren, da würde es in unseren Plan besser hineinpassen.“ Italien und vor allem auch Spanien locken den Mittelfeldspieler, der immer schon mit der Primera División kokettiert hat.

Jakob Jantscher wird Moskau und Dynamo verlassen. Der Leihvertrag mit Red Bull ist ausgelaufen, jetzt gilt es, sich einen neuen Klub zu suchen. Eine Rückkehr nach Salzburg kommt nicht infrage. „Ich schaue mich einmal um. Moskau war für mich ein Abenteuer und eine wertvolle Erfahrung, weil das Alltagsleben ganz anders abläuft als bei uns.“

Verzwickte Lage

Verliehen war auch Verteidiger Emanuel Pogatetz, von Wolfsburg zu West Ham. Dort war er fast nie erste Wahl, kam nur auf wenige Einsatzminuten. Was ihn zurück in Wolfsburg erwartet, weiß der Verteidiger noch nicht. „Wir müssen nach dem Schweden-Spiel ein Gespräch führen. Während des Teamcamps wird sich wohl nichts tun.“

Ganz verzwickt ist die Lage bei Marc Janko: Der Stürmer besitzt mit Trabzonspor einen gültigen Vertrag. „Wäre mein Vertrag ausgelaufen, und ich müsste mir jetzt einen neuen Verein suchen, dann wäre das natürlich eine ganz andere Situation.“ So aber wird er abwarten und Tee trinken. Zumal es Angebote gibt, ein konkretes aus einer guten „westlicheren“ Liga.

Bei Trabzonspor war der Teamspieler zuletzt Persona non grata – die alte Klubführung wollte seinen noch zwei weitere Jahre laufenden Vertrag auflösen. Aber nun gibt es beim türkischen Klub noch keinen neuen Trainer und obendrein eine komplett neue Führungsriege, Janko muss plötzlich mit völlig neuen Leuten verhandeln. „Wir beginnen sozusagen wieder von vorne.“