Nullnummer zwischen WAC und Admira
Der Wolfsberger AC und FC Admira Wacker Mödling haben am Samstag zum Auftakt der 34. Runde der Bundesliga die Punkte geteilt. Das torlose Remis im Duell der Aufsteiger der letzten beiden Jahre in der Lavanttal-Arena war ziemlich leistungsgerecht. Der viertplatzierte WAC baute im Kampf um den zweiten Europa-League-Qualifikations-Platz vorerst den Vorsprung auf die SV Ried und den SK Sturm Graz, die am Sonntag im direkten Duell aufeinandertreffen, auf zwei Punkte aus. Die jetzt siebentplatzierten Admiraner vergrößerten den Abstand zum Tabellenende immerhin auf zwei Zähler.
Für beide Mannschaften wäre mehr möglich gewesen. Issiaka Ouedraogo scheiterte bei einem Elfmeter im zweiten Versuch an WAC-Goalie Max Friesacher (72.), der ein starkes Bundesliga-Debüt ablieferte. Für die Kärntner traf Jacobo nur die Stange (50.). Die Südstädter konnten sich über den ersten Auswärtspunkt nach zuletzt drei Niederlagen in der Fremde in Folge aber nicht so richtig freuen, verschärfte sich doch die ohnehin angespannte Personalsituation weiter. Das Austauschkontingent der Gäste war schon vor der Pause erschöpft. Besonders bitter war der Ausfall von Jürgen Macho.
Macho droht Karriere-Ende
Der Goalie-Routinier zog sich ohne Fremdeinwirkung eine schwere Verletzung im linken Knie (Verdacht auf Kreuzbandriss) zu. Der verletzungsgeplagte 35-Jährige hatte erst zu Beginn des Jahres nach einer Knieoperation sein Comeback bei den Südstädtern gegeben, seine Karriere könnte nun endgültig zu Ende sein. Quasi gleichzeitig schied der ebenfalls am Knie angeschlagene Richard Windbichler aus, in Minute 37 musste auch noch Stephan Palla wegen einer Verletzung vorzeitig w.o. geben.
Von einem Unterschied zwischen dem Europa-League-Platz-Anwärter und dem Abstiegskandidaten war auf dem Rasen nichts zu sehen. Die Kärntner konnten spielerisch vorerst überhaupt keine Akzente setzen, auch die Admiraner taten sich im Spielaufbau äußerst schwer. So entwickelte sich eine sehr kampfbetonte und zerfahrene Partie ohne echte Topchancen auf beiden Seiten. Das "Schuss aufs Tor"-Verhältnis von 0:1 vor der Pause sagte alles. Den Niederösterreichern musste man zugutehalten, dass sie trotz der drei verletzungsbedingten Ausfälle in den eigenen Reihen nicht geschockt waren und zumindest etwas mehr fürs Spiel machten.
WAC-Goalie Friesacher erlebte eine geruhsame erste Hälfte, musste nur bei einem Schuss von Lukas Thürauer aus spitzem Winkel (18.) auf der Hut sein. Gleich nach Wiederbeginn hielt der 22-jährige Ersatzmann des gesperrten Christian Dobnik einen Schick-Abschluss sicher (47.). Das Spiel wurde plötzlich deutlich besser, nahm richtig an Fahrt auf. Beide Teams agierten mit offensivem Visier. Jacobo setzte sich auf der Seite durch und traf die Stange (50.), Admira-Goalie Patrick Tischler dürfte noch leicht dran gewesen sein.
Packende Schlussphase
Die Niederösterreicher kamen einem Torerfolg aber noch näher. Der kurz zuvor eingewechselte Rubin Rivera hielt Thürauer im Strafraum zurück, Ouedraogo verwandelte den Strafstoß sicher. Schiedsrichter Rene Eisner ließ den Elfmeter allerdings wiederholen, da Spieler zu früh hineingelaufen waren, und im zweiten Versuch konnte sich Friesacher mit einer Parade auszeichnen (72.).
Die Entscheidung trieb Admiras Betreuerteam auf die Palme, zuerst musste Co-Trainer Manfred Nastl auf die Tribüne, eine Minute später folgte ihm sein "Chef" Dietmar Kühbauer. Von dort aus sah das Duo eine packende Schlussphase. Oliver Pranjic ließ bei seinem Startelf-Debüt die Chance auf die Führung aus (76.), auf Kärntner Seite scheiterten Manuel Kerhe und Rivera bei einer Doppelchance am starken Tischler (77.), der sich auch von einem Liendl-Freistoß nicht überraschen ließ (78.). In der Nachspielzeit hielt Friesacher den Punkt mit einer tollen Parade bei einem Pranjic-Schuss fest (93.). Damit blieben die Wolfsberger zum sechsten Mal in Folge im direkten Duell unbesiegt.